Der Sulfatgehalt der Niederschläge ist in den letzten zwei Jahrzehnten sowohl in Nordamerika als auch in Europa (vor allem in der westlichen Hälfte) deutlich zurückgegangen. Die Belastung durch Nitrat und Nitrit hat sich hingegen kaum verändert.
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Auch in den Gewässern der beiden Kontinente findet man nun laut umfangreichen Studien von J. L. Stoddard und Mitarbeitern von der US-Umweltschutzbehörde nur mehr geringe Sulfatmengen.
G. Allewell (Universität Bayreuth) und Kollegen wiesen jüngst in einem Leserbrief an "Nature" darauf hin, dass der Sulfatrückgang in den Gewässern nur für Regionen gilt, wo in den Böden wenig Sulfat gespeichert war. In vielen Flüssen, die aus dem deutschen Mittelgebirge (Schwarzwald, Harz, Bayrischer Wald und andere) kommen, sei die Sulfatbelastung noch immer erhöht. Überdies würden auch Sulfate von Kalzium, Magnesium, Kalium und Natrium aus den Böden ausgewaschen, was zu einem Mangel an diesen für den Pflanzenwuchs lebenswichtigen Stoffen führe.
In ihrer Antwort in "Nature" schrieben Stoddard und Mitarbeiter, dass Böden, die große Mengen von Sulfat gespeichert hatten, relativ selten sind und das Gesamtbild des Trends zur Erholung der Gewässer nicht wesentlich beeinflussen. Eine Erholung der Böden werde jedoch wesentlich länger (jahrzehnte bis Jahrhunderte) dauern, denn auf natürlichem Wege könnten die ausgewaschenen Elemente nur nach und nach durch Verwitterung von Gestein ersetzt werden.
Eine Farnpflanze soll indessen Arsen aus verseuchten Böden ziehen: Lena Ma und Mitarbeiter der University of Florida in Gainsville entdeckten, dass der Saumfarn Pteris vittata anorganische Arsenverbindungen aus dem Erdreich aufnimmt und das Gift in enormen Mengen in seinen Blättern speichert. Weiterer Vorteil: Der natürliche Bodensanierer gedeiht sogar an sonnigen Stellen.