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Die SPE-Fraktion im EU-Parlament (EP) wird einen Gegenkandidaten zu Pat Cox (Liberale) nominieren, wenn Anfang 2002 Nicole Fontaine (EVP) die EP-Präsidentschaft abgeben wird. Im SPE-Kandidatenreigen kursieren drei Namen - unter ihnen auch Hannes Swoboda.
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"Die SPE soll in jedem Fall einen Kandidaten aufstellen", betonte der SPD-Politiker Gerhard Schmid im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Schmid ist derzeit einer der acht EP-Vizepräsidenten und war selbst als SPE-Kandidat kolportiert worden - was er aber "derzeit" dezidiert ausschließt: "Lieber werde ich Kurienkardinal."
Hannes Swoboda, parlamentarischer Geschäftsführer der SPE-Fraktion, gibt sich zurückhaltend. Er macht aber kein Hehl daraus, dass er - sollte er gefragt werden - sich eine Gegenkandidatur zu Pat Cox überlegen würde. Die beiden anderen Abgeordneten, die in der SPE-Fraktion genannt werden, sind der Brite David Martin und der Italiener Renzo Imbeni. Beide sind amtierende Vizepräsidenten des EP (auch Fontaine war zuerst Vizepräsidentin). Der Kommunist Imbeni war Bürgermeister in der "roten" Stadt Bologna.
Die SPE wittert als zweitgrößte Fraktion eine Chance im EP. Die Liberalen hätten sich ungeschickt verhalten in der Diskussion um die Aufhebung der Immunität von Silvio Berlusconi, sie hätten die Verzögerung der Auslieferung durch die EVP über die italienische Wahl hinaus unterstützt. Cox habe dabei zu wenig Haltung bewiesen, kritisiert Swoboda.
"Das Bündnis EVP-Liberale ist nach wie vor aufrecht", gibt Maria Berger, stv. SPÖ-EU-Delegationsleiterin, zu bedenken. Dennoch sollte die SPE "Flagge zeigen". Anfang September soll der Kandidat feststehen. Seit den EU-Wahlen 1999 ist die EVP mit 234 Abgeordneten die größte Fraktion im EP, die SPE hat 180 Mandatare, die Liberalen 50.
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