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Spekulationsobjekt "ZiB 3"

Von Manfred A. Schmid

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Natürlich darf die "ZiB 3" nicht abgeschafft werden. Spätestens wenn zur nachmitternächtlichen Stunde ins Börsenstudio geschaltet wird, werde auch ich zum hemmungslosen Spekulanten: Wie trägt

Angelika Ahrens diesmal ihre Haarpracht? Offen, lang und kunstvoll gewellt oder kurz nach hinten gebunden? Und im letzteren Fall, da man die Präsentatorin immer nur von vorne sieht: Wie ist ihr Haar

fixiert · mit Masche, Kamm, Knoten, Schleife oder Spange?

Ob die gewählte Frisur in irgendeinem Zusammenhang mit dem Auf oder Ab der Aktienkurse steht, konnte ich bislang nicht herausfinden. Sollte ich je hinter des Rätsels Lösung kommen, werden Sie die

ersten sein, die hiervon Kenntnis erhalten. Schließlich handelt es sich um keine Nebensächlichkeit: Gerade in Zeiten der Volldigitalisierung, Blue Box und MAZ-Technik will uns Angelika Ahrens mit

ihrem allabendlichen Auftritt an die Ursprünge der Nachrichtenstudios erinnern. Einst waren die Frisierstuben nämlich die wahren Umschlagplätze der Neuigkeiten: Der Barbier als Prototyp des

Nachrichtenmoderators.

Ihre modernen Nachfahren, die "ZiB 3"-Präsentatoren Roman Rafreider und Brigitte Fenderl (dem Haarstyling nach übrigens eine Lady Di-Kopie), haben der spätabendlichen "ZiB 3" längst ihren

unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Ich möchte diese Spätausgabe daher wirklich nicht missen, auch wenn mich der gehetzte Eindruck mancher Diskussionsrunden irritiert. Wenn etwas abgeschafft

werden soll, dann die Durchschaltung der "ZiB" um 19.30 Uhr. Das ist Zwangsbeglückung à la Medienalbanien.