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Spenden-Marathon

Von Francesco Campagner

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Weihnachten naht - man merkt es nicht nur am milden Wetter, dem Einkaufstrubel in den Geschäften oder den vielen Adventmärkten allerorts, sondern auch an der kräftigen Portion "Licht ins Dunkel", die die Zuseher des ORF karitativ stimmen soll. Die Sendung ist zu Recht eines der Markenzeichen der öffentlich-rechtlichen Anstalt und vereinigt erfolgreich Spendenfreude und Weihnachtsseligkeit. Dass sich aus dem einfachen Beginn im Radio über die Heilig-Abend-TV-Sendung ein ganzjähriger Spenden-Marathon entwickelt hat, ist erfreulich. Wohltätigkeit sollte sich nicht auf wenige Stunden oder Tage beschränken.

Während somit die "Licht ins Dunkel"-Gala am Samstag ihren Zweck als "Spendenanimateur" erfüllte, war die "Adventzeit mit Licht ins Dunkel" am Sonntag nicht wirklich ansprechend. Zwar hat sich die Sendung gegenüber dem Vorgänger im vergangenen Jahr verbessert, doch ist sie noch immer weder Fisch noch Fleisch. Als Berichterstattung über vollbrachte Leistungen mit den Spenden-Geldern ist sie am Sonntagnachmittag zu sehr im Programm versteckt, als Advent-Sendung mit Musik und Brauchtum zu wenig stimmig. So wird der Zuseher zwischen fröhlichen Musikantentruppen in heimeligen Bauernstuben und bewundernswerten Behinderten in kühlen Sozialeinrichtungsgemäuern von Alfons Haider und Peter Rapp hin und her gelotst. Ein Kontrastprogramm, das zwar zu denken gibt, aber nur mäßig gefällt.