Innenstadt soll im Sommer über Mittag für den Verkehr gesperrt werden.
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Salzburg. Es war vielleicht die bestbesuchte Sitzung in der Geschichte des Planungsausschusses des Salzburger Gemeinderats, als sich am Donnerstag rund 100 Demonstranten ins enge Zimmer 200 des Schlosses Mirabell drängten. Der Ausschuss sollte eine Teilsperre der Innenstadt in den Sommermonaten beschließen.
Dabei waren unter den Demonstranten sowohl Gegner als auch Befürworter der Sperre. Am Montag will der Gemeinderat mit den Stimmen der SPÖ von Bürgermeister Heinz Schaden und der grünen Bürgerliste von Planungsstadtrat Johann Padutsch Folgendes festlegen: Zwischen 16. Juli und 17. August soll die Altstadt auf der linken Salzachseite an Werktagen zwischen 10 und 14 Uhr abgesehen von Ausnahmen für den gesamten Verkehr gesperrt werden.
Was offiziell unter "Verkehrsmanagement Altstadt Salzburg" und inoffiziell unter "Innenstadt-Sperre light" firmiert, soll den Verkehrskollaps, der Salzburg jeden Sommer vor allem bei Schlechtwetter heimsucht, verhindern. Die bisher bei Schlechtwetter und hoher Verkehrsauslastung kurzfristig verhängte Sperre erwies sich als wenig erfolgreich.
Dieses Schicksal bescheinigen die Gegner auch der neuen Variante. "Es gibt in Salzburg nur vier Nord-Süd-Verbindungen. Wenn nun die Innenstadt auch noch gesperrt wird, steht die ganze Stadt", sagt Peter Harlander von der Plattform "Stau in Salzburg". Diese Facebook-Initiative ist mit mehr als 10.000 Unterstützern nach eigenem Bekunden "Salzburgs größte Verkehrsplattform". Am Donnerstag vereinte die Plattform eine bunte Unterstützerfront hinter sich. So waren etwa neben dem erzkonservativen Weihbischof Andreas Laun auch zwei Vertreter der noch zu gründenden Salzburger Piratenpartei gekommen.
Doch auch die Salzburger Verkehrsplattform, eine weitere Verkehrsinitiative, war da. Und zwar um Stadtrat Padutsch den Rücken zu stärken. "Alle Städte wollen autofrei werden", sagt Peter Haibach, Sprecher der Plattform. Padutsch wählte den salomonischen Weg und ließ sich mit beiden Vertretern auf einem Gruppenfoto ablichten. Daran, dass die Innenstadt-Sperre kommt, hat er kaum noch Zweifel.