So genannte "benachteiligte" Bevölkerungsgruppen bedürfen einer besonderen Betreuung - auch bei der Umstellung des Schilling auf den Euro. Spezielle Vorbereitungsprogramme bieten etwa das Hilfswerk oder der Blindenverband an.
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"Den Euro fühlen, sehen, verstehen" nennt das Österreichische Hilfswerk sein Euro-Schulungsprogramm für Menschen "mit besonderen Bedürfnissen. Für Senioren wurde beispielsweise ein Gedächtnistraining in spielerischer Form entwickelt. Es ist auf Vorerfahrungen mit Währungsumstellungen in der Vergangenheit aufgebaut; nunmehr stehe eine Währungsumstellung, keine Währungsentwertung an, präzisierte Othmar Karas als Präsident des Hilfswerks bei der Programm-Präsentation.
Es soll die Neugierde wecken und für die neuen Euro-Werte sensibilisieren, so Euro-Trainerin Elke Fuchs. Auch ein Euro-Puzzle gehört zum Programm, das sowohl für ältere Menschen als auch für Kinder mit Teilleistungsstörungen geeignet ist. Die Schulungen werden beim Hilfswerk durchgeführt oder dezentral mittels entsprechend ausgebildeter "Multiplikatoren", also Trainer.
Technische Fragen wie Umtauschfristen und die doppelte Preisauszeichnung stünden derzeit im Mittelpunkt des medialen Interesses. Insbesondere der benachteiligten Zielgruppe müssten aber Ursachen und Ziele der Euro-Einführung näher gebracht werden. Dann würden die notwendigen Veränderungen auch verstanden, so Karas. Der ÖVP-EU-Abg. ist auch Euro-Berichterstatter des EU-Parlaments. Ganz Politiker unterstreicht er: Die Einführung des Euro-Bargeldes "ist das größte Identitätsprojekt unseres Kontinents neben der Erweiterung der Union". Der Tipp des Hilfswerks zur Euro-Umrechnung: Der Betrag in Euro multipliziert mit sieben, dann nochmals mit zwei ergibt in etwa den Wert in Schilling.
Interessierte können sich an das Österreichische Hilfswerk, Tel. 01/404 42 wenden. Der Blindenverband ist erreichbar unter Tel. 01/982 75 84-0.
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Mit 1. Oktober hat auch die Arbeiterkammer eine Euro-Hotline eingerichtet. Unter der Nummer 0800/801 801 geben die Konsumentenschützer täglich außer Sonntag von 7 bis 20 Uhr Auskunft.
(Wird fortgesetzt)