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Spice: Droge in Österreich, legal in Deutschland?

Von Gerald Jatzek / WZ Online

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Während die bislang legale Modedroge Spice in Österreich verboten werden soll, plant die deutsche Bundesregierung offenbar kein schnelles Verbot der Kräutermischung. Es lägen noch keine wissenschaftlichen Ergebnisse vor, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, der deutschen Wochenzeitung Die Zeit.


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In der Schweiz ist die Kräutermischung Spice, die zumeist durch rauchen eingenommen wird, seit Ende 2007 verboten. In Österreich fand Ende Oktober ein Treffen von Experten statt. Da die Pflanzenmischung psychoaktive Substanzen enthalte, dürfte sie entsprechend dem Arzneimittelgesetz als Medikament eingestuft werden, erklärte danach der Bundesdrogenkoordinator Franz Pietsch.

Anscheinend ist es aber nicht einfach, psychoaktive Bestandteile zu isolieren. Der Spiegel zitiert den Toxikologen Thomas Daldrup von der Universitätsklinik Düsseldorf mit der Feststellung: "Ich habe keine der gängigen Alkaloide gefunden, die man sonst in berauschenden Mitteln nachweisen kann. Lediglich eine sehr hohe Dosis Vitamin E ist mir aufgefallen."

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Die Inhaltsstoffe von Spice sind kaum bekannt. Laut Herstellerangaben handelt es sich um eine Kräutermischung, der unter anderem folgende Pflanzen angehören:

- Meeresbohne (Canavalia rosea, syn. Canavalia maritima)

- Blauer Lotus (Nymphaea caerulea)

- Indischer Lotos (Nelumbo nucifera)

- Helmkraut (Scutellaria nana)

- Marihuanilla (Leonurus sibiricus)

- Afrikanisches Löwenohr (Leonotis leonurus)

- Maconha Brava (Zornia latifolia

- Indian Warrior (Pedicularis densiflora)

Toxikologen sprechen bei einem Teil der Angaben von Phantasienamen.