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Einer meiner Freunde, Autor und Fernsehredakteur, gründete vor Jahren einen literarischen Kleinverlag, dem er den Namen "Arachne" (die wissenschaftliche Bezeichnung für Spinnen) gab. Nicht dass er ein besonderer Fan dieser Kreaturen gewesen wäre; er tat dies vielmehr, weil er davon ausgehen wollte, in jedem alphabetischen Verzeichnis österreichischer Verlage an vorderster Stelle geführt zu werden. Und um das ja sicher zu stellen, schrieb er den Verlagsnamen noch dazu mit zwei a: "Aarachne". - In dieser Woche sind die langbeinigen Tierchen nun Gegenstand eines "Radiokollegs", in dem man tatsächlich Erstaunliches erfährt: Imagewerbung für Lebewesen sozusagen, denen für gewöhnlich nicht gerade unsere Sympathie entgegenschlägt. Und wer sich noch genauer informieren will und im Raum Wien lebt, der hat heute Abend um 19.30 Uhr bei freiem Eintritt im RadioKulturhaus Gelegenheit dazu. In "password wissenschaft" sind diesmal Spinnen Thema der multimedialen Inszenierung von Wissenschaft. Mit dem Einsatz von Film, Tanz, Musik und Literatur soll die Welt der Spinnen mit allen Sinnen erlebbar gemacht werden. Vielleicht gar der Beginn einer langen Freundschaft?
Ich selbst hege ja keine besondere Abscheu vor diesen Tierchen, in unserem Presshaus im Weinviertel sind sie ohnehin ständiger Gast. Und da sich inzwischen sogar meine Schwiegermuttter damit abgefunden hat, dass sie einfach nicht zu vertreiben sind, sondern ältere Rechte haben, leben sie dort ziemlich unbehelligt. Da gibt es schon ganz andere Dinge, die mir mehr zuwider sind. Die "Toto"-Werbespots mit Edi Finger jun. und Adi Niederkorn beispielsweise. Ihre Slapstick-Einlagen sollen vermutlich lustig sein. Für mich sind sie unausstehlich.