![Eine Illustration einer Frau mit Kopftuch.](https://media.wienerzeitung.at/f/216981/2500x1875/a87666ab3f/wz_podcast_header_fatima_storer.jpg/m/384x288/filters:quality(50))
Krise hat auf den Spielzeugmarkt wenig Auswirkungen. | Diskonter heizen Preiskampf an. | Wien. Anlässlich des 25. Spielefests im Wiener Austria Center feiern sich Österreichs Spielzeughersteller selber. Allerdings haben sie auch Grund dazu, ist ihre Branche von den Trends der Konjunktur doch weitgehend unabhängig. "Wir nehmen zwar am Boom nicht teil, aber dafür geht es uns in der Krise besser", sagt Dieter Strehl, Geschäftsführer von Piatnik, einem der größten österreichischen Spielzeugproduzenten.
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Obwohl ein Großteil der globalen Spielzeugproduktion in den vergangenen Jahren nach Asien abwanderte, haben sich in Österreich einige wenige Hersteller gehalten. "Chancen haben jene, die sich auf Nischen konzentrieren", sagt Branchenkenner Andreas Greif.
Neben dem Brettspiel- und Karten-Produzenten Piatnik sind das in Österreich etwa die auf Holzspielzeug spezialisierte Firma Matador, der Schneekugel-Fabrikant Perzy oder der Modelleisenbahnhersteller Kleinbahn. Daneben gibt es noch eine Vielzahl von kleinen Herstellern im Bereich Holzspielzeug oder Faschingskostüme, berichtet Heidemarie Heinz, Vorsitzende des Fachausschusses Spielwaren in der Wirtschaftskammer.
Doch trotz der Krisenresistenz ist die Branche nicht frei von Problemen. "Der Konkurrenzkampf ist sehr, sehr hart", meint Heinz. Dass in den letzten Jahren vermehrt Diskonter in den Spielzeugmarkt eingestiegen seien, führe zu einem harten Preiskampf. Und der fordert auch in Österreich Opfer: So ging erst im Februar die Grazer Firma Gowi in Konkurs. Dem Unternehmen mit 37 Mitarbeitern brachen die steigenden Preise für Materialien, die aufgrund des Konkurrenzdrucks nicht weitergegeben werden konnten, das Genick.
Die Marke lebt unter neuem Eigentümer weiter. Bereits 2005 schlitterte der Modelleisenbahnproduzent Roco in die Insolvenz. Die Firma wurde zwischenzeitlich durch den deutschen Unternehmer Franz-Josef Haselberger übernommen.
Computer kein Rivale
Dennoch herrscht in der Branche nach wie vor Optimismus. Die zahlreichen Computer- und Online-Spiele werden nicht als direkte Konkurrenz wahrgenommen. "Unser Schwerpunkt sind Gesellschaftsspiele. Da ist das Gemeinsame wichtig", sagt Strehl. "Bei Brettspielen sind Kinder, die am Computer spielen, nach wie vor sehr begeistert", fügt Heinz hinzu. Natürlich auch in der Krise.
Spielefest im Austria Center Vienna, Samstag und Sonntag, 9 bis 19 Uhr.