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Spitalsaufenthalte im Shutdown um 50 Prozent eingebrochen

Politik

Von Jänner bis März 2020 verzeichnete die Österreichische Gesundheitskasse 301.000 weniger Krankenhausaufenthalte als im Vorjahr.


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Die Corona-Krise hat bestätigt, was ohnehin zum Bewusstsein der Österreicher gehört: Das Gesundheitssystem ist nicht nur teuer, es ist auch belastbar. Trotzdem hat die Politik Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um Engpässe in den Spitälern zu vermeiden. Als abschreckendes Beispiel diente hier Italien, wo tausende Intensivpatienten das System völlig überforderten. Auch in Frankreich stießen die Krankenhäuser sehr bald an Kapazitätsgrenzen.

Um die Kapazitäten in den Spitälern für Covid-19-Patienten frei zu halten, wurden in Österreich daher alle nicht akut notwendigen Eingriffe verschoben. Viele Patienten mieden von sich aus Krankenhausaufenthalte. Mit dem Lockdown des Landes ab 16. März (12. Kalenderwoche) ging der Bettenbelag rasant zurück.

Üblicherweise sind in Österreichs Spitälern zwischen 50.000 und 64.000 Betten belegt. Zwei Wochen vor dem Lockdown waren noch 63.500 Spitalsbetten belegt, am 16. März - dem Tag des Lockdowns - waren es nur noch 36.000. Die Belegung ist bis 6. April unter 30.000 geblieben und erst ab 4. Mai auf über 40.000 angestiegen. Seit 15. Juni pendeln sich die stationären Aufenthalte zwischen knapp 53.000 und 56.000 ein.

Insgesamt gab es heuer durch Covid-19 von Jänner bis Mitte August um 301.182 weniger Krankenhausaufenthalte. Das sind im um 14,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2019. Während der Wochen im Lockdown (16. März bis 14. April) lag der Einbruch allerdings bei mehr als 50 Prozent.(pech)