Finanzierung des IST Austria: Leiter zerstreut Bedenken. | Wien. Sollte ein Teil der Bundesmittel für Spitzenforschung besser in die finanzschwachen Universitäten fließen? "Österreich hat keine Rohstoffe, daher ist die Ausbildung umso wertvoller. Nur durch wissenschaftliche Erkenntnisse kann langfristig die Produktivität gesteigert werden", betonte Tom Henzinger, Leiter des Institute of Science an Technology (IST), bei einer Diskussion, zu der das Forum Alpbach und die "Wiener Zeitung" geladen hatten. Die Doktoranden-Grundlagenforschung am IST liefere dazu einen wichtigen Beitrag. Henziger: "Kreative folgen ihrer Neugier, und es entstehen unerwartete Nutzungsmöglichkeiten." Ausschließlich ganz bestimmte Projekte zu fördern, sei zu wenig.
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Das IST übernimmt keine Auftragsforschung für fördernde Unternehmen. Darüber, ob man sich das leisten kann, scheint man sich aber selbst innerhalb der Elite-Uni nicht einig.
Bis 2016 soll das IST über die Jahre verteilt 370 Euro an öffentlichen Mitteln bekommen, davon 285 Millionen vom Bund und der Rest vom Land Niederösterreich. Rund 190 Millionen der Bundesmittel sind als Basisfinanzierung garantiert. Doch die restlichen 95 Millionen fließen nur, wenn das IST Drittmittel in gleicher Höhe lukrieren kann.
Weniger Professoren?
Seit der Institutseröffnung im Juni habe man sieben Millionen Euro in Form von Spenden der Industrie lukriert, sagte Henzinger am Rande der Diskussion zur "Wiener Zeitung". Er zerstreute jedoch von seinem eigenen Presseprecher geäußerte Bedenken, dass das zu wenig sei und dass dem IST sieben Monate nach seinem Start das Geld ausgehen könnte. Henzinger verweist auf die Tatsache, dass noch nicht die volle Summe gebraucht würde. "Derzeit haben wir vier Professoren, die ihre Teams aufbauen. Mit den 370 Millionen Euro können wir aber bis 2016 insgesamt 40 bis 50 Professoren beschäftigen."
Und wenn die Drittmittel selbst mit zunehmender Anzahl an Gelehrten nicht fließen? "Dann werden wir weniger Professoren haben", so der IST-Chef.