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Keine neuen Kapitalvertreter im Aufsichtsrat. | Wien. Bis Dienstag am späten Abend haben die Spitzen von ÖVP und SPÖ über den Wunsch der Sozialdemokraten verhandelt, bis zu drei Vertreter in den Aufsichtsrat des Verbund zu entsenden. Doch Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, der für die Republik Österreich die 51-prozentigen Eigentümer- und Stimmrechte am Verbund verwaltet, blieb hart.
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Eine Erhöhung der Anzahl der Kapitalvertreter von 10 auf 12 kam für Bartenstein nicht in Frage. Zwar wäre eine solche von der Verbund-Satzung her möglich gewesen. Doch gemäß dem Corporate-Governance-Kodex, zu dem sich der Verbund bekannt hat, hätte das Unternehmen dann erklären müssen, warum man von der dort empfohlenen Höchstzahl von 10 Kapitalvertretern abweicht. Mit "politischen Erwägungen" als Begründung hätte man den Kapitalmarkt wohl nicht begeistert.
Da sich gleichzeitig keiner der derzeitigen Kapitalvertreter zurückzieht, sind auch die Wiener Stadtwerke mit ihrem Antrag in der Verbund-Hauptversammlung abgeblitzt, einen Vertreter in den Aufsichtsrat zu entsenden. Die Wiener Stadtwerke sind mit etwa 12,5 Prozent am Verbund beteiligt. Sie haben das Thema "Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern" auf die Tagesordnung setzen lassen, und dafür Wien-Energie-Geschäftsführer Helmut Miksits nominiert.
Die einzige Änderung im Aufsichtsrat: Präsident Erhard Schaschl tritt den Vorsitz an Gilbert Frizberg ab. Schaschl bleibt Vizepräsident.
Verbund-Aktionäre zeigten wenig Verständnis für die Anliegen der SPÖ. In diversen Wortmeldungen verwehrte man sich gegen politische Einflussnahme bei Postenbesetzungen.
Haiders Abschied
Für Verbund-Chef Hans Haider war es die letzte Hauptversammlung als Generaldirektor. In einer sehr emotionalen Abschiedsrede dankte Haider den Aktionären für ihr Vertrauen, was diese mit Standing Ovations quittierten.
In einer anderen Funktion will Haider dem Verbund erhalten bleiben: "Ich freue mich auf ein Wiedersehen bei der Hauptversammlung 2008, an der ich als Aktionär teilnehmen werde."