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Einmal mehr machte sich am Wochenende vor dem Fernsehgerät Enttäuschung breit. Der Eurovisions-Song-Contest ist in seiner derzeitigen Fassung ein Trauerspiel. Musikalisch hatte diese Veranstaltung
seit jeher nur wenige Glanzlichter zu bieten, doch durch die telefonische Stimmabgabe sind jetzt auch die Wertungen der einzelnen Nationen vorhersehbar. Zudem ist das interessanteste Element, der
Variantenreichtum, durch die Sprachliberalisierung und den freiwilligen Ausstieg (Italien) bzw. das erzwungene Aussetzen (Schweiz, Luxemburg) traditionsreicher Nationen verlorengegangen.
Wie immer enttäuschend verlief auch "Sport am Sonntag". Eine kurze Formel-1-Nachbetrachtung, die sich mit jener auf RTL in keinster Weise messen konnte, Kurzberichte zu verschiedensten Sportarten,
eine Live-Schaltung zur (peinlichen) Bruno-Fußball-Preisverleihung und Hannes Kartnig im Pool: so ging auch der ORF baden. Eine große Rückschau auf die Fußballmeisterschaft mit Analysen und
Diskussionen gab es jedoch nicht. Der ORF lieferte brav ein paar lustige Szenen, um ab 19.30 Uhr in Konkurrenz zur "ZiB" eine Zusammenfassung der Meisterfeiern zu zeigen. Wer in den letzten Wochen
die informative und teilweise äußerst witzige Berichterstattung der diversen italienischen TV-Anstalten über das Meisterschaftsfinale verfolgen konnte, mußte sich über das heimische TV-Niveau nur
wundern. So gut die ORF-Truppe bei Skiübertragungen auch ist, so mittelmäßig ist sie in Sachen Fußball.