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Die Ski-Hersteller jubeln wegen guter Wetterbedingungen. | Die Stimmung auf der Ispo-Messe war gut - zu gut, befanden einige Teilnehmer. | Wien. Während sich auf den heimischen Pisten die Winterurlauber tummeln, versammelten sich im nebeligen München die Sportartikelhersteller bei der "Ispo Winter 2009". Entgegen der Krisenstimmung vieler Branchen scheint es den Skiproduzenten überraschend gut zu gehen, das zeigte zumindest ein Rundruf bei österreichischen Firmen, die auf der weltgrößten Sportartikelmesse vor Ort waren.
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"Die Stimmung war sehr positiv, die Wirtschaftskrise war kein großes Thema", resümiert Gerhard Leitner, Bereichsleiter von Fischer Ski Österreich. Viele seien froh, dass sich nach den beiden letzten schneearmen Wintern die Lager leeren. Auch Head-Geschäftsführer Bob Koch sagt im Nachhinein zur "Wiener Zeitung": "Die Messe war gut besucht, es wird nicht gejammert." Anscheinend ist das Wetter für die Sportbranche derzeit wichtiger als die kritische Wirtschaftslage. "Der Schnee ist heuer unsere Goldmedaille", freut sich der Head-Chef. Wegen der Kälte und dem schneereichen Winter - auch in weiten Teilen Europas - verlaufe der Verkauf von Ski, Bindungen und Schuhen sehr gut. Im oberen Preissegment sei die Nachfrage stabil.
Einen nur mäßigen Einfluss auf den Umsatz hat laut den Sportartikel-Herstellern die aktuell stattfindende Ski-Weltmeisterschaft in Val d´Isere. Das Großereignis trage zwar nachhaltig positiv zum Image bei, sagt Leitner. Allein wegen der WM würden die Kunden aber nicht Extra-Käufe tätigen.
Impulse durch Skiverleih
Bessere Impulse setzt das Ski-Verleihgeschäft, das heuer laut Produzentenangaben einen regelrechten Boom erlebt. "Wir profitieren davon, wenn sich die Skifahrer Sportartikel ausborgen, sich dann mit unserem Produkt anfreunden und es später kaufen", erklärt Leitner. Dementsprechend optimistisch sind auch die Prognosen für das Jahr 2009: Fischer erwartet sich einen "Zuwachs im Alpinbereich", Head möchte "die guten Ergebnisse des Vorjahres halten".
Misstrauische Händler
Neben den Sportartikel-Herstellern fanden sich naturgemäß auch viele Sporthändler auf der viertägigen Ispo ein, die am Mittwoch zu Ende ging. Darunter auch Peter Wahle, Vorstand der Sport-Eybl-und-Sports-Experts-Gruppe.
Als Trends hätten sich die "Feminisierung der Ski-Designs" sowie funktionale und qualitätsvolle Mode sowie Freeskiing abgezeichnet. Daneben nahm der Sporthändler aber auch eine Portion Vorbehalt mit. "Die Stimmung war fast schon zu positiv", so Wahle. Auch die Sportartikel-Industrie müsse sich mit "kaufmännischer Vorsicht" durch die Krise schlagen. Anders als die Produzenten spricht Wahle von einer "nur verhaltenen Nachfrage nach Ski". Die Renner seien derzeit viel mehr Bekleidung und Helme.