Hochinteressant war "Moment - Leben heute" am Montagnachmittag. Eine Sprache, die in Österreich nur etwa 10.000 Menschen beherrschen, wurde vorgestellt: Die Gehörlosensprache. Auf wie viele Details es dabei ankommt, ist den meisten, die sich akustisch verständigen, nicht bewusst. Nicht nur die Gebärden zählen - auch Mimik oder Körperhaltung: So entspricht etwa der nach vorne geneigte Oberkörper der Verbform "Zukunft", der nach hinten geneigte der "Vergangenheit".
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Gehörlose denken in Bildern, die sie unter weit größerem Einsatz ihres Körpers mitteilen als Hörende es tun. Diese Sprache zu erlernen ist eigentlich nur über persönliche Kontakte möglich. Vor Begegnungen haben, wie eine Gebärdendolmetscherin sagte, beide Seiten Angst. Ein leider auch unter "normal" sprechenden Menschen gängiges Muster: Die Scheu, zu kommunizieren.