Colombo. Der Chef der Tamilen-Rebellen in Sri Lanka, Velupillai Prabhakaran, ist nach Angaben der Armee tot. Er sei am Montag auf der Flucht vor den Regierungstruppen erschossen worden, sagte ein hochrangiger Vertreter des Verteidigungsministeriums in Colombo am Montag.
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Mit dem Chef der Tamilen-Rebellen in Sri Lanka, Velupillai Prabhakaran, sind nach Angaben des Staatsfernsehens auch dessen Stellvertreter Puttu Amman und der Chef der marine-ähnlichen Sea Tigers, Sooai, getötet worden. Damit ist die gesamte Führungsmannschaft der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) nach mehr als 25 Jahren Bürgerkrieg ausgelöscht worden. Bereits zuvor hatte das Verteidigungsministerium den Tod von weiteren hochrangigen LTTE-Anführern mitgeteilt, darunter Prabhakarans Sohn Charles Anthony.
Der indische Nachrichtensender NDTV meldete unter Berufung auf Militärkreise in Colombo, Prabhakaran habe versucht, in einem Krankenwagen aus dem von der Armee eingekesselten Gebiet im Nordosten des Landes zu fliehen. Er sei von Soldaten einer Sondereinheit erschossen worden. Seine Leiche sei geborgen und identifiziert worden. Das Militär warte mit einer offiziellen Bestätigung auf das Ergebnis eines DNA-Tests.
Der Armeechef von Sri Lanka, Generalleutnant Sarath Fonseka, sagte am Montag, die tamilischen Rebellen hätten eine totale Niederlage erlitten. "Wir haben das ganze Land befreit, indem wir den Norden von den Terroristen befreit haben", erklärte er. "Heute haben wir den Auftrag erfüllt, den uns der Präsident gegeben hatte, nämlich das Land von der LTTE zu befreien."
Die LTTE hatte den Kampf für einen eigenen Staat im Norden Sri Lankas am Sonntag für beendet erklärt. Zuvor hatte Präsident Mahinda Rajapakse nach einer mehr als viermonatigen Armee-Offensive den Sieg über die Befreiungstiger verkündet. Die Rebellen hatten seit 1983 für einen eigenständigen Staat für die tamilische Minderheit im Nordosten von Sri Lanka gekämpft.
Der LTTE-nahe Internetdienst Tamilnet berichtete, die Rebellen hätten bereits in der Nacht auf Montag das Feuer eingestellt. Alles deute auf ein Massaker der Armee an den LTTE-Anführern hin. Die jüngste Eskalation der Kämpfe hat rund 250.000 Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Seit 1983 sind dem Bürgerkrieg mindestens 70.000 Menschen zum Opfer gefallen.