![Eine Illustration einer Frau mit Kopftuch.](https://media.wienerzeitung.at/f/216981/2500x1875/a87666ab3f/wz_podcast_header_fatima_storer.jpg/m/384x288/filters:quality(50))
Weg vom Schlagwort des "wohlverdienten Ruhestandes" will der Österreichische Seniorenbund bei seinem 10. a. o. Bundes-seniorentag gestern und heute. Um den Staat finanziell nicht zu überfordern, wollen die "schwarzen" Senioren daher Netzwerke sozialer Solidarität aufbauen. VP-Klubobmann Andreas Khol wurde zum Seniorenbund-Obmann-Stellvertreter gewählt.
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Für Seniorenbund-Obmann Stefan Knafl ist klar: "Der Staat allein kann nicht alles zahlen." Deshalb sei selbstverständlich, dass die "gewonnene Generation" einen wesentlich größeren Beitrag als bisher zur Sicherung des Wohlfahrtsstaates leisten müsse. Knafl selbst beschreibt dies als zivilgesellschaftlichen Ansatz: Selbstorganisiert sollen generationenübergreifende Gruppen vor Ort entstehen, die bei der Bewältigung des Alltags Hilfestellung leisten und Kontakte organisieren helfen. Auf diese Weise sollen Lücken im sozialen Netzwerk geschlossen werden, die vor allem im städtischen Raum bestehen, so Knafl im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".
Wohl nicht zuletzt um den politischen Forderungen des Seniorenbundes mehr Durchschlagskraft zu verleihen, holte sich Knafl VP-Klubobmann Andreas Khol als Stellvertreter. Schließlich soll es nicht noch einmal passieren, dass die Pensionsanpassung unter der Inflationsgrenze liegt. Khol selbst, der mit 91,5 Prozent der Delegiertenstimmen gewählt wurde, bezeichnete dies als "ehrenvolle Berufung". Für ihn stelle ein Positionspapier, wie es nun der Seniorenbund erarbeitet habe, einen "größeren Beitrag zur Sicherung des Wohlfahrtsstaates dar als ein parteipolitisches Volksbegehren".
Daneben will Knafl für jedes Bundesland einen Nationalratsabgeordneten, der sich der Belange der Senioren annehme.
Hermann Withalm wird 90
Am Rande des Bundesseniorentages wurde auch Hermann Withalm geehrt, der am 21. April seinen 90. Geburtstag feiert. Für Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ist Withalm "vielleicht nicht der beliebteste, er ist aber jedenfalls einer der angesehensten Politiker Österreichs". Withalm begann seine politische Karriere 1952 und war u.a. Staatssekretär im Finanzministerium, Generalsekretär, Parteiobmann, Klubobmann und Vizekanzler.