Experte: Abwehrsystem nutzt Europa. | Russland sieht sich bedroht. | Wien. Es ist eines der umstrittensten Projekte der USA: das geplante Raketenabwehrsystem, das in Polen und Tschechien installiert werden soll. Das Projekt führt zu Spannungen - so sieht sich Russland in seiner Sicherheit gefährdet. Präsident Wladimir Putin kündigte gar an, Russland würde Raketen auf Polen und Tschechien richten, sollte das Abwehrsystem Wirklichkeit werden.
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Trotzdem wäre der Raketenschild im Interesse Europas, meint der US-Sicherheitsexperte Baker Spring von der Heritage Foundation, einem konservativen Think-tank. Denn es ginge nicht nur um Russland; in der heutigen multipolaren Welt mit verschiedenen Mächten würde ein Bedrohungsszenario aus verschiedenen Ländern - etwa aus Nordkorea oder dem Iran - kommen. Zudem bestünde die Gefahr, dass Staaten wie der Iran aufrüsten. Der US-Raketenschild würde daher als Abwehrsystem auch Europa Stabilität bringen, sagte Spring bei einem Gespräch mit Journalisten in Wien.
Laut Kritikern provoziert aber gerade der Raketenschild ein Wettrüsten. So hat Moskau mehrfach gedroht, als Reaktion auf die US-Pläne aufzurüsten.