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"Ich find´ es nicht so schlimm, dass wir nicht in der Schule bleiben dürfen. Ich mache ohnehin lieber einen Stadtbummel." Sophie geht in die zweite Klasse Gymnasium. An zwei Tagen in der Woche hat sie zwischen Vormittags- und Nachmittagsunterricht eine Stunde Pause, an einem Tag zwei Stunden. Eine Heimfahrt zahlt sich daher für sie nicht aus.
Für die Eltern wäre ein Aufenthaltsraum in der Schule, in dem ihre Kinder in der Zwischenzeit die Hausaufgabe erledigen oder lernen könnten, angenehmer, als der Stadtbummel von Elfjährigen. Einerseits ist dieser nämlich in den meisten Fällen mit zusätzlichen Ausgaben verbunden, zweitens aber auch mit Gefahren. Wo also sind die Kinder besser aufgehoben - unbeaufsichtigt im Schulgebäude als auf der Straße?
Schließlich würde auch Sophie profitieren. Sie müsste dann nicht um 18 Uhr am Abend mit der Hausaufgabe beginnen, sondern könnte endlich wieder einmal ihre vielen Spielsachen aktivieren und die Stapel ungelesener Bücher verkleinern.