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Die börsenotierte Wiener Städtische Versicherung wird nach den aktuellen Plänen ihres Vorstandes nun doch keine Dividendenkürzung vornehmen. Vorzugsaktionäre sollen für 2001 erneut 2,18 Euro pro Aktie erhalten, sagte Generaldirektor Günter Geyer am Donnerstag bei der Präsentation der vorläufigen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2001.
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Zurückgenommen wird jedoch die Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung. Geyer kündigte konkret eine Kürzung auf 5,125% (nach 6,25%) an. Gleichzeitig stellte er zwei neue Vorsorgeprodukte vor, bei denen Anleihen und Lebensversicherung kombiniert werden. Bei "Aus eins mach zwei" wird das angelegte Kapital (Mindestsumme: 5.000 Euro) in eine Anleihe der LB Kiel investiert, die Ausschüttungen im Vorsorge Rentenfonds der Ringturm KAG veranlagt. Bei erwarteter Entwicklung könne es zu einer Verdoppelung des Kapitals innerhalb von 12 Jahren kommen. Beim Produkt "Verdoppeln, Verdreifachen, Versichern", soll sich das eingesetzte Kapital (ebenfalls mindestens 5.000 Euro) bei einer Performance des Vorsorge Rentenfonds innerhalb von 14 Jahren verdoppeln, nach 21 Jahren verdreifachen.
Trotz eines Rückgangs des Finanzergebnisses um 14,7% auf 308,61 Mill. Euro (4,2 Mrd. Schilling) hat die Wiener Städtische im vergangenen Jahr ihr EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) auf dem Niveau des Jahres 2000 (19,66 Mill. Euro/270,5 Mill. Schilling) halten können. Für heuer werden laut Geyer 36 Mill. Euro EGT angepeilt.
Die 12.000 Mitarbeiter der gesamten Gruppe haben im Vorjahr ein Prämienvolumen von 3,28 Mrd. Euro (45,1 Mrd. Schilling) erwirtschaftet. Das entspricht einer Steigerung um 11,2%. Im Inland gab es ein Plus von 6,8% auf 2,59 Mrd. Euro, im Ausland stieg das Prämienvolumen um 31,3% auf 687 Mill. Euro. Größte Auslandstochter ist die Kooperativa Prag mit 424,54 Mill. Euro (+24,1%) Prämieneinnahmen.
Die Städtische arbeitet derzeit an einem Einstieg in den serbischen und bulgarischen Versicherungsmarkt. Derzeit sondiere man sechs Gesellschaften, die "bereit wären, den Aktionär zu wechseln", so Geyer.
Die Kostenseite hat die Städtische gut im Griff. Erstmals seit zehn Jahren sank die combined ratio in der Sparte Schaden/Unfall unter 100%. Mit 96% (nach 106%) habe man hier erstmals "einen theoretischen Überschuss" erzielt, sagte Geyer. Die Leistungen in Schaden/Unfall sanken um 11,1% auf 407,76 Mill. Euro. Geyer:" Das würde ich mit 'Glück' umschreiben."