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"Stahl, und halt mehr..."

Von Helmut Dité

Wirtschaft

"Das ist ein guter Abgang für mich", kommentierte Franz Struzl das aktuelle Rekordhalbjahr der voestalpine. Er wird Ende März nach 37 Jahren im Konzern - davon gut 10 Jahre im Vorstand - ausscheiden. An Ruhestand denkt er noch nicht: "So drei bis fünf Jahre werde ich schon noch eine Managementtätigkeit ausüben", erklärte er.


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Struzls Vertrag würde noch bis Sommer 2006 laufen, nach der Insideraffäre mit Aktien der heute 100-prozentigen voestalpine-Tochter VA-Eisenbahnsysteme) wurde er einvernehmlich gelöst.

Struzl streicht zwei Ereignisse während seiner Tätigkeit bei voestalpine besonders heraus. Erstens die Restrukturierung des Stahl-Standortes Steiermark: Bei 12.000 Mitarbeitern und Jahresverlusten der Gruppe von 1 bis 3 Mrd. Schilling "haben damals Politiker gesagt, schickt's alle in Pension und sperrt's zu, das kommt billiger", erinnert sich Struzl. Nach der Sanierung sei die Mitarbeiterzahl Anfang der 90er-Jahre auf 3.500 gefallen - heute schreibt die Gruppe "Gewinne von 1 Mrd. Schilling pro Jahr und beschäftigt wieder 7.500 Mitarbeiter. Und sei "global aufgestellt" und als Eisenbahnzulieferer für Schienen und Weichen "Weltspitze".

Als zweiten markanten Erfolg nennt Struzl die Weiterentwicklung der voestalpine vom zyklischen Stahlerzeuger zum Verarbeitungskonzern, der in seinen drei Verarbeitungsdivisionen bereits mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes erzielt: "Mehr als Stahl, aber nicht aus dem Stahl hinaus." Wolfgang Eder, auch schon 25 Jahre im Konzern tätig, wird als Nachfolger für Kontinuität sorgen, ist Struzl überzeugt. Das Investitionsprogramm "Linz 2010" haben sie schon gemeinsam auf Schiene gebracht. "Die erste Milliarde Euro an Investitionen ist bis 2005 erledigt, 800 Mill. davon sind konkret beauftragt, 500 Mill. stehen 2004 schon physisch da". Damit werde Linz langfristig als "bester Stahlstandort Europas" abgesichert.