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"Stalking" darf nicht sein

Von Mathias Ziegler

Politik

Den Internationalen Frauentag begingen die SPÖ-Frauen mit einer öffentlichen Aktion. Unter dem Motto "Selbstbestimmt leben ohne Gewalt" machten sie auf die Notwendigkeit eines "Anti-Stalking"-Gesetzes aufmerksam.


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Ein junges Paar streitet in der Öffentlichkeit. Er wird aggressiv, packt sie fest am Arm, schüttelt sie. Sie versucht sich zu wehren, beginnt zu weinen. Die Reaktion der Passanten: Sie gehen möglichst schnell vorbei.

Die Situation, die am Dienstagvormittag von zwei Schauspielern in der Wiener Schottentorpassage dargestellt wurde, ist laut Barbara Prammer symptomatisch. "Während es am Arbeitsplatz bereits Möglichkeiten gibt, sich gegen Gewalt zu wehren, sind Frauen im privaten Bereich bisher wehr- und hilflos", ärgert sich die ehemalige Frauenministerin. Die Polizei kann derzeit erst eingreifen, wenn eine Frau mit Gewalt bedroht oder körperlich attackiert wird. "Dann kann die Hilfe aber zu spät kommen." Ein Gesetz gegen das "Stalking" - in Form von (sexueller) Belästigung, Bedrohung, Gewalt oder Telefonterror - kann diese gefährliche Gesetzeslücke schließen. "Es gibt zwar Gespräche darüber", sagt Prammer, die Umsetzung des Gesetzes müsse aber rascher erfolgen.