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Joint-Venture in Russland geplant. | Akquisitionen nur, "wenn die Firmenphilosophie passt". | Wien. Der österreichische Betreiber von Heißgetränkeautomaten, café+co, ist dabei, seine Rolle als Marktführer in einigen osteuropäischen Ländern weiter auszubauen. Die guten Umsatzzahlen des vergangenen Jahres (siehe nebenstehenden Artikel) wecken in café+co-Chef Gerald Steger die Lust auf mehr.
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"Wiener Zeitung":Ihr Unternehmen ist mittlerweile in neun Ländern tätig. Werden noch weitere dazu kommen?Gerald Steger: Unser jüngstes Baby, Bosnien, entwickelt sich gut. Demnächst könnten wir auch in Russland einsteigen. Die Vorbereitungen sind hier schon sehr weit gediehen. Wir wollen uns gemeinsam mit einem Joint-Venture-Partner vor Ort auf den Großraum Moskau konzentrieren und sind zuversichtlich, dass das bis spätestens Februar in geordnete Bahnen kommt.
Wie wird sich café+co in Zukunft weiterentwickeln?
Das organische Wachstum hat erste Priorität. Den Kontakt zum Kunden und das Image am Markt bauen wir in erster Linie selbst für uns auf. Akquisitionen kommen nur dann in Frage, wenn die Firmenphilosophie des jeweiligen Unternehmens in punkto Qualitätskontrolle zu uns passt. Das war zum Beispiel bei Spengler in Ungarn der Fall.
Könnte café+co auch in Westeuropa stärker aktiv werden?
Das ist nicht auszuschließen. Wir sind heuer von der positiven Entwicklung in Deutschland, wo wir viele hundert Kunden gewonnen haben, sehr überrascht gewesen. Oberste Priorität hat aber nach wie vor Zentral- und Osteuropa.
Profitiert café+co als Tochterunternehmen der zur Raiffeisen-Gruppe gehörenden Leipnik-Lundenburger Invest AG von der Raiffeisen-Präsenz in Osteuropa?
Die Synergien entstehen durch die stark ausgebaute Lebensmittelkompetenz von Leipnik, etwa bei der Agrana. Wir arbeiten im Laborbereich sehr intensiv zusammen. Das ist wichtig für die Entwicklung neuer Produkte und vor allem auch für die Qualitätssicherung.
Welche Produktstrategie verfolgt café+co?
Im Kaffeebereich hat der Cappuccino in den vergangenen Jahren einen gewaltigen Aufwärtstrend hinter sich. Dazu kommen Getränke mit speziellen Geschmacksrichtungen. Starbucks hat das nach Österreich gebracht, und wir wollen das für den vollautomatischen Bereich nützen. Im Zuge dessen haben wir die Kaffeeauswahl bei den Automaten verdreifacht. In Hinblick auf Seniorenheime entwickeln wir noch mehr koffeinfreie Produkte und bedienungsfreundlichere Geräte. Ein eigenständiges Geschäftsfeld sind bargeldlose Zahlungssysteme für Automaten. Hier sind wir Marktführer.
Was nehmen Sie sich für den österreichischen Markt vor?
Im Moment kommen drei Prozent des konsumierten Kaffees aus unseren Automaten. Es wäre schön, wenn wir irgendwann einmal die Fünf-Prozent-Hürde knacken könnten.