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Starker Euro bremst die Exporte

Von Christine Zeiner

Europaarchiv

"Der Wechselkurs Euro-Dollar befand sich in einer Berg- und Talfahrt, wobei der starke Euro insgesamt positiv war - die Exportwirtschaft hat er aber doch leicht beeinträchtigt" - Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO), beschreibt diplomatisch einen wesentlichen Faktor für den heimischen Exportrückgang über den Atlantik: Minus 5,83% auf 3,3 Mrd. Euro verzeichnet der Außenhandel mit Nord- und Lateinamerika in den ersten acht Monaten, gab die AWO gestern anlässlich der Außenhandelstagung Nord- und Lateinamerika in der Wirtschaftskammer (WKÖ) bekannt.


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Auch die Exportziele für das Jahr 2003 insgesamt nimmt die Wirtschaftskammer nun zurück: Während Koren noch bis in den Sommer mit einem Exportwachstum von 5% gerechnet hat, geht er nun von einem Exportplus von 2 bis 3% aus. Die Gründe: die schwache Wirtschaftslage und die Kursentwicklung Euro/Dollar.

"Schmerzgrenze" Euro-Dollar ist fast ereicht

Die Schmerzgrenze beim Euro-Dollar-Kurs sieht man bei der Wirtschaftskammer etwa bei 1,20 - mit seinem bisherigen Allzeithoch von 1,1960 USD kratzte die Europa-Währung am Dienstagabend schon an dieser Marke.

Bezüglich Nord- und Lateinamerika meinte Koren: "Die uns vorliegenden Zahlen sind bewölkt, aber wir prognostizieren ein sonniges Frühjahr: Ich denke, dass die Gesamtjahresziffern besser ausschauen werden." Er stützt sich bei seiner Prognose auf den "bereits eingetretenen" Wirtschaftsaufschwung in USA.

Das österreichische Exportvolumen mit den USA ist von Jänner bis August 2003 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 6,66% auf 2,5 Mrd. Euro gesunken. Der Anteil der Exporte nach Nord- und Lateinamerika an den Gesamtexporten Österreichs machte bis August 6,54% aus. Davon entfallen 5,03% auf die USA. Die USA sindnach wie vor der wichtigste Überseepartner Österreichs. Man setze auf die Bereiche Anlagen und Maschinen, aber auch auf den "sehr stark wachsenden" Gesundheitsbereich sowie auf Biotechnologie. Schützenhilfe in Sachen Werbung für Österreich komme dabei von Arnold Schwarzenegger, Gouverneur von Kalifornien: "Das Image des Governators hilft sicher: Er hat selbst bei der Antrittsrede seine Herkunft nicht verleugnet." Auch Hans-Christian Kügerl von der Außenhandelsstelle Los Angeles berichtet vom "Nutzen Schwarzeneggers" für die Handelsbeziehungen USA/ Österreich: "Wenn ein Land einen Schwarzenegger hervorbringt, müssen dort tüchtige Leute sein, glauben viele."

Positiveres Beispiel Mexiko

Nach dem Rekordjahr 2001 (Exporte 166 Mill. Euro, Importe 154 Mill. Euro) gingen Ein- und Ausfuhren von nach bzw. von Mexiko 2002 um etwa 7% zurück. 2003 legten die österreichischen Exporte im 1. Halbjahr wieder um 18% zu. Derzeit gibt es 60 österreichische Niederlassungen in Mexiko. Viele davon seien kleinere Unternehmen, erzählt Delegierter Franz Dorn.