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Beim gestrigen Runden Tisch zur Chefarztpflicht im Parlament haben Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat, Hauptverbands-Geschäftsführer Josef Probst und der Obmann der niedergelassenen Ärzte, Jörg Pruckner, keine Einigung erzielt. Ein weiteres Gespräch wurde vereinbart, Termin steht allerdings noch keiner fest. Details waren keine zu erfahren, doch zeigten sich die Teilnehmer im Anschluss zufrieden. Die "starren Fronten wurden aufgebrochen", betonte Rauch-Kallat.
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"Es wird sicher keine fünf Millionen Faxe und keine 11,17 Euro für die Ärzte geben", stellte Rauch-Kallat fest. Es werde eine innovative Lösung angestrebt, die "unbürokratisch und kundenorientiert" sein muss. Dabei befinde man sich auf "gutem Weg", zeigte sich die Ministerin optimistisch.
Im Vorfeld hatten die Ärzte auf einer Abschaffung der Chefarztpflicht beharrt und sich für eine Indikationslösung ausgesprochen. Demnach sollten bestimmte Medikamente nur bei bestimmten Krankheiten abgegeben werden - aber frei verschreibbar. "Wenn wir uns nicht daran halten, trifft uns ja die Sanktion. Das haben wir vereinbart. Das wollte der Hauptverband aber nicht. Dem ist lieber, er kontrolliert nach wie vor fünf Millionen Rezepte", hatte Pruckner festgehalten.
Probst wiederum hatte vor einem Aus der Chefarztpflicht gewarnt. Dies sei "kein gesetzeskonformer Vorschlag". Doch auch der Vorschlag des Hauptverbandes war im Ministerium nicht auf Gegenliebe gestoßen. Demnach müssten künftig die Ärzte für ihre Patienten eine Chefarztbewilligung einholen - per Fax und während der Ordinationszeit.
Rauch-Kallat reagierte mit Ablehnung und hat die Beteiligten schließlich zum Runden Tisch geladen. Sie sprach sich zuletzt für eine Mengenkontrolle mit Hilfe des bei den Apotheken aufliegenden Datenmaterials durch die Chefärzte aus. Die Gespräche werden nun fortgesetzt.