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Gegenseitige Verbalattacken wegen angeblicher iranischer Waffenhilfe für Huthis.
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NewYork/Wien. Die Verbalattacken zwischen Washington und Teheran gehen in die nächste Runde: Nach den gegenseitigen Schuldzuweisungen in Bezug auf die Umsetzung des Atomprogramms (die Perser beschweren sich, dass Washington die Finanz- und Bankensanktionen gegen den Iran nicht gelockert hat, die USA wiederum unterstellen Teheran eine Unterstützung des Terrorismus), steht derzeit der Konflikt im Jemen im Fokus.
Harley will Koalition gegen Iran
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, hat dem Iran die Bewaffnung von militanten Gruppen und damit eine massive Verletzung von UN-Resolutionen vorgeworfen. Sie legte angebliche Beweise vor, dass im Iran gebaute Waffensysteme oder Bauteile für Waffen an die Huthi im Jemen geliefert wurden. Die enge Vertraute von US-Präsident Donald Trump plädierte für eine internationale Koalition gegen die "iranischen Machenschaften" im Nahen und Mittleren Osten.
Der Iran ließ nicht lange mit einer Replik warten und beschuldigte Haley, "Beweise zu fabrizieren". Der iranische UN-Botschafter Gholamali Khoshroo reagierte ziemlich verärgert. "Der Iran hat dem Jemen nie Raketen zur Verfügung gestellt und diese Unterstellungen sind absolut grundlos". Auch die angeblichen Beweise Haleys seien gefälscht. Sie reflektieren Khoshroo zufolge erneut die provokante US-Politik gegenüber seinem Land. "Das Ziel solcher Vorwürfe ist, die Verbrechen Saudi-Arabiens im Jemen zu vertuschen", sagte er. Das iranische Regime unterstützt die Huthi-Rebellen nach eigenen Angaben politisch, bestreitet aber, Militärhilfe zu leisten. Auch ein Sprecher der Huthi-Rebellen wies die Anschuldigungen zurück. "Nach drei Jahren Krieg findet Amerika plötzlich Beweise, dass der Iran die Huthis unterstützt", sagte Abdel-Malek al-Ejri. "Die Geschichte ist klar. Sie wollen den Arabern eine Geschichte geben, um die Aufmerksamkeit von Jerusalem abzulenken. Statt böse auf Israel zu sein, wedeln sie mit dem iranischen Schreckgespenst", ergänzte er.
Erfreut über die Aussagen Haleys sind die sunnitischen Staaten am Golf, allen voran Irans Rivale Saudi-Arabien. Der Iran unterstütze und bewaffne mit seinen feindlichen Aktivitäten "Terrorgruppen" wie die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah und die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen. Die mit Saudi-Arabien verbündeten Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) riefen die internationale Gemeinschaft auf, "mit größter Kraft" gegen den Iran vorzugehen. Die von den USA vorgelegten Beweise ließen keine Zweifel, dass der Iran seine UN-Verpflichtungen ignoriere, hieß es. Riad und die VAE bekämpfen die Houthis im Nachbarland Jemen.