Tag des Sports heute, Samstag, auf dem Heldenplatz. | Plattform für alle Verbände. | Wien. Der österreichische Sport lässt seine Helden aufmarschieren.
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Mit gutem Grund, handelt es sich doch von Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen angefangen über die erfolgreichen Ski-Asse Marlies Schild, Hermann Maier oder Benjamin Raich, bis hin zu Schwimm-Nixe Mirna Jukic und dem vielfachen Paralympics-Medaillengewinner Thomas Geierspichler allesamt um junge, sympathische, athletische und smarte Menschen, die von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Sportstaatssekretär Karl Schweitzer und Franz Löschnak, dem Präsidenten der Bundessportorganisation (BSO), ausgezeichnet werden. Ehrung, wem Ehre für herausragende sportliche Leistungen gebührt. Herzeigen, was man herzuzeigen hat. Sehen und gesehen werden. Das ist die eine Seite des Tags des Sports am Heldenplatz.
Die andere ist die, dass sich rund 130 Verbände, Vereine und Sport-Organisationen einen ganzen Tag lang (von 10 Uhr bis 20 Uhr) einem breiten Publikum präsentieren dürfen. Unterschiede werden zumindest diesen einen Tag lang keine gemacht: Stocksportler und Seilspringer begehen ein gemeinsames Fest mit Schwimmern und Skifahrern, Leichtathleten, Behindertensportlern und Schachspielern - die einmalige Gelegenheit für Randsportarten, zumindest für kurze Zeit in den Mittelpunkt zu rücken.
"Die Leute sind oft bei den Ehrungen erstaunt, wie viele Weltmeister wir haben. Teilweise in Sportarten, von denen man sonst überhaupt nichts hört. Wir wollen den Menschen zeigen, welche tollen Sportler Österreich zu bieten hat", sagt Rapid-Stadionsprecher Andy Marek, der neben bekannten Radio-Moderatoren durch das Programm und die Zeitreise durch 60 Jahre Sport in Österreich führt.
Menschen für ein Leben in Bewegung begeistern
"Wir wollen den Östereicherinnen und Österreichern die ganze Vielfalt des Sports präsentieren", fiebert Sportstaatssekretär Karl Schweitzer der Veranstaltung, die heuer auch dank der Feierlichkeiten am Minoritenplatz und in der Hofburg alle Besucherrekorde sprengen soll, entgegen. Im Vorjahr pilgerten laut Polizeischätzungen 170.000 Menschen zum Heldenplatz, bei der diesjährigen fünften Auflage sollen es 200.000 werden.
Und geht es nach Schweitzer, sollen möglichst viele von ihnen durch den hautnahen Kontakt mit den Idolen und etwa hundert Mitmach-Stationen für ein bewegtes Leben begeistert werden. Denn der Sport, doziert der Staatssekretär, habe nicht nur Rechte - wie eben jenes auf ein rauschendes Fest -, sondern vor allem soziale Aufgaben: "Er kann eine große Verantwortung im Rahmen der Gesundheitspolitik übernehmen - wenn man ihn lässt. Das Wichtigste ist aber, dass man sich bewusst wird, dass er auch präventiv gegen Gewalt unter Jugendlichen wirken kann."
Wer Sport schon von Kindesbeinen an in der Gruppe erlebt, fördere seine soziale Kompetenz, bekomme Werte wie Teamgeist vermittelt und lerne, mit Niederlagen umzugehen. Die beste Schule für das Leben, sozusagen. "Mit der täglichen Bewegungseinheit können wir das Problem an der Wurzel packen", glaubt Schweitzer. Und BSO-Präsident Löschnak geht einen Schritt weiter: "Jeder Jugendliche, den wir zum Sport bringen, ist ein potenzielles Problemkind weniger." Na also: Am Tag des Sports gibt es doch mehr zu feiern als nur den Aufmarsch seiner Helden.