In Tirol hat am Montag die Arbeiterkammerwahl begonnen. Heuer finden mit Ausnahme von Vorarlberg, wo schon 1999 gewählt wurde, in allen Bundesländern Arbeiterkammerwahlen statt. Wahlberechtigt | sind österreichweit 2,3 Millionen Arbeitnehmer, in Tirol 196.712 Arbeiter und Angestellte. Erstmals gibt es die Möglichkeit einer Briefwahl für jene Arbeitnehmer, die nicht im Betrieb wählen können.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 24 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Österreichweit gibt es 840 Kamerräte, die bei den AK-Wahlen gewählt werden. Diese bilden die Vollversammlung, die wieder den Präsidenten und die Delegierten für die Bundesarbeitskammer
bestimmen. Die Interessenvertretung der Arbeitnehmer wird alle sechs Jahre neu gewählt.
In Tirol findet die AK-Wahl von 13. bis 25. März statt, das Ergebnis wird frühestens am 26. März bekanntgegeben. Aufgrund der Möglichkeit der Briefwahl wird das endgültige Ergebnis erst drei Tage
später feststehen. Der amtierende Tiroler AK-Präsident Fritz Dinkhauser (FCG/AAB) und sein Herausforderer Gerhard Schneider (FSG) hoffen auf eine deutlich höhere Wahlbeteiligung aufgrund der
Briefwahl. 1994 waren in Tirol nur noch 25,6 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne geschritten.
Dinkhausers Wahlziel ist die "Absolute", wie er sagte. Derzeit hält der ÖAAB in Tirol 46 Prozent der Stimmen, die FSG (Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen) 36 Prozent, die
Freiheitlichen Arbeitnehmer 13 Prozent.
In der Regel können Arbeitnehmer in Unternehmen ab 50 Beschäftigten im Betrieb wählen, das sind zwischen 30 und 50 Prozent aller Arbeitnehmer, je nach Bundesland. Alle übrigen Wahlberechtigten
erhalten automatisch in der letzten Woche vor dem ersten Wahltag eine Wahlkarte zugeschickt, erklärte der stellvertretende Leiter des Wahlbüros in der Arbeiterkammer, Herbert Wabnegg. In einem
bereits voradressierten Kuvert an die Hauptwahlbehörde, befindet sich ein Kuvert mit dem Stimmzettel. In der Hauptwahlbehörde werden diese Kuverts dann getrennt. Wahlkarten können sowohl im
In- als auch im Ausland abgegeben werden.
Beamte der Hoheitsverwaltung und Lehrer sind von der Kammerzugehörigkeit ausgenommen und dürfen daher auch nicht wählen. Andere Gruppen, die ebenfalls keine Kammerumlage zahlen oder wo diese nicht
gleich ersichtlich ist · wie KarenzurlauberInnen, Präsenz- und Zivildiener mit aufrechtem Dienstverhältnis, Geringfügig Beschäftigte, Arbeitslose, die in ihrem letzten Dienstverhältnis AK-zugehörig
waren, und Lehrlinge · müssen sich in die Wählerevidenz eintragen lassen. Die AK habe alle diese Gruppen schriftlich verständigt, sagte Wabnegg. In Wien etwa ist die Eintragung in die Wählerevidenz
bis 26. März möglich.
Spannend dürfte die AK-Wahl nicht nur wegen der zu erwartenden höheren Beteiligung auf Grund der Briefwahl werden. Interessant wird sein, ob und wie sich die neue politische Situation in Österreich
auch auf die Entscheidung über die Interessenvertretung auswirkt. Schließlich stellt die FSG in allen Bundesländern den AK-Präsidenten mit Ausnahme von Voarlberg · wo der ÖAAB seine
Führungsposition im April 1999 ausbauen konnte · und Tirol.
Österreichweit hält die FSG 54 Prozent der Stimmen, der ÖAAB 26 und die Freiheitlichen Arbeitnehmer 14 Prozent.
FPÖ will in Kärnten "Absolute" der SPÖ brechen
Die Freiheitlichen Arbeitnehmer wollen bei den Arbeiterkammer-Wahlen in Kärnten die absolute Mehrheit der SPÖ brechen. Das jedenfalls ist das Ziel von Spitzenkandidat Abg. Reinhart Gaugg.
Allerdings hält die FSG derzeit 63 Prozent der Stimmen, die Freiheitlichen Arbeitnehmer halten 21 Prozent, der ÖAAB 12 Prozent.
Die Wahltermine in den Bundesländern
Oberösterreich wählt von 27. März bis 8. April, Salzburg von 27. März bis 14. April, das Burgenland von 3. bis 12. April, Kärnten von 3. bis 14. April, Wien von 2. bis 19. Mai, Niederösterreich
ebenfalls von 2. bis 19. Mai und die Steiermark von 21. bis 30. Mai.