Als normal bis schlecht stufen die österreichischen Kaufleute den Umsatz am ersten Adventsamstag ein. Sie verzeichneten eine schwächere Geschäftsentwicklung als ihre Kollegen in Deutschland, die sich mit dem Geschäft durchaus zufrieden zeigten. Die USA berichten gar über einen furiosen Start der Advent-Shopping-Saison, die in Amerika traditionellerweise schon am so genannten "Black Friday", dem Tag nach dem Erntedankfest "Thanksgiving" begonnen hat.
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Rund 8 Mrd. Dollar (6 Mrd. Euro) und damit um 11% mehr als im Vorjahr haben die Amerikaner nach Schätzungen allein am Freitag ausgegeben, berichteten US-Medien.
Viele Geschäfte öffneten am Freitag schon um 5.00 Uhr, und wurden dann von den Kunden gestürmt. Viele hatten sich schon in der Nacht angestellt, um die besonders günstigen Angebote für Erst-
einkäufer zu bekommen. Die Elektronikkette RadioShack verkaufte etwa DVD-Spieler für unter 20 Dollar. Der US-Einzelhandelsverband Retail Federation rechnet in diesem Jahr in der Vorweihnachtszeit insgesamt mit 4,5% mehr Umsatz als vor einem Jahr. Die Amerikaner wollen heuer angeblich im Durchschnitt 702 Dollar für Geschenke, Dekoration und Weihnachtskarten ausgeben, 30 Dollar mehr als im Vorjahr.
Auch in Deutschland gab es es einen starker Auftakt im Weihnachtsgeschäft: "Die Konsumfreude scheint in Deutschland zurückgekehrt zu sein. Das Stimmungsbild ist sehr positiv und bisher besser als im Vorjahr", freute sich Hubertus Pellengahr vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE). Eine dpa-Umfrage ergab, dass viele Händler heuer ein leichtes Umsatzplus zum Vorjahr erwarten. Volle Geschäfte gab es auch am Sonntag. Nach dem Ladenschlussgesetz können Geschäfte außer im Dezember an maximal vier Sonntagen im Jahr öffnen.
In Wien hingegen war der Auftakt am ersten Adventsamstag schwächer als erwartet. "Die Frequenz war gut, aber nicht ausreichend. Es war nicht ganz das, was wir uns erhofft haben", sagte der Obmann der Sparte Handel in der Wiener Wirtschaftskammer, Fritz Aichinger. Trotz des schwachen Starts zeigte sich Aichinger für das Weihnachtsgeschäft 2004 zuversichtlich: "Ich denke, dass wir knapp über dem Vorjahr liegen werden." Das sei nicht zuletzt deswegen zu erwarten, weil die vergangenen zwei Jahre bereits ein Minus gebracht hätten. Auch in Oberösterreich lag der Handel unter den Erwartungen. Mehr als die Hälfte der Einzelhändler war mit dem Geschäft am ersten Adventsamstag "eher unzufrieden", geht aus einer ersten Trendumfrage der KMU Forschung Austria hervor. Einen im Großen und Ganzen zufrieden stellenden Start verzeichnete der Salzburger Einzelhandel. Das Ergebnis sei mit dem des ersten Einkaufssamstages 2003 im Wesentlichen gleichzusetzen, erklärte der Geschäftsführer der Sektion Handel in der Salzburger Wirtschaftskammer, Helmut Eymannsberger.