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Startklar für die Börse

Von Karl Leban

Wirtschaft

Uniqa-Chef: "Vorbereitungen für zweiten Börsengang abgeschlossen."


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Wien. Die Uniqa sieht sich startklar für ihren geplanten zweiten Börsengang. "Unsere Vorbereitungen sind abgeschlossen, wir warten nun auf ein attraktives Zeitfenster", sagt der Chef der Versicherungsgruppe, Andreas Brandstetter. Ob die Emission im heurigen Jahr oder - was ebenfalls eine Option wäre - erst 2014 über die Bühne geht, macht er vom Marktumfeld abhängig.

Momentan ist die Stimmung an den Börsen jedenfalls im grünen Bereich. Wien hat heuer bisher allerdings nur bescheiden zugelegt - um knapp zwei Prozent - und gilt damit im internationalen Vergleich als Nachzügler.

Über den zweiten Börsengang, im Fachjargon "Secondary Public Offering" (SPO) genannt, soll der Anteil der Uniqa-Streubesitzaktionäre von weniger als 8 auf bis zu 49 Prozent steigen. Das soll nicht nur den Handel, sondern auch den Aktienkurs beleben, der seit langem ein Schattendasein führt. Aktuell pendelt er um die Marke von 10,50 Euro.

15 Millionen Kunden bis 2020

Im Rahmen des SPO ist eine Kapitalerhöhung geplant, bei der die Hauptaktionäre rund um Raiffeisen nicht mitziehen werden. Verkauft werden sollen neue Uniqa-Aktien. Welchen Erlös er anpeilt, will Brandstetter nicht sagen. Es dürfte sich aber um eine Summe von bis zu einer Milliarde Euro handeln, heißt es bei Analysten. Das frische Geld will Brandstetter zur Finanzierung weiteren Wachstums (vor allem in Osteuropa) verwenden. Auch Zukäufe stehen dabei auf der Agenda. Bis 2020 will Brandstetter die Zahl der Kunden auf 15 Millionen hochfahren, Ende 2012 lag diese mit 8,7 Millionen um rund 600.000 höher als ein Jahr zuvor.

Um sich für die Börse herauszuputzen, hat die Uniqa vor fast zwei Jahren damit begonnen, sich neu aufzustellen. Diese Reorganisation, die dem Konzern ab 2015 Gewinne von deutlich mehr als einer halben Milliarde Euro ermöglichen soll, ist mittlerweile so gut wie durch.

Griechische Delle ausgemerzt

Abgehakt ist demnach neben der Vereinfachung der Konzernstruktur der Verkauf der Hotel- und Medienbeteiligungen sowie der deutschen Mannheimer-Versicherung, mit dem das Beteiligungsportfolio "entrümpelt" werden sollte. Ebenfalls abgeschlossen ist der Abbau von 200 Verwaltungsjobs in der Wiener Zentrale und weiterer 185 Arbeitsplätze in den Bundesländern. Noch offen ist indes der Abbau von 200 Stellen im restlichen Konzern.

2012 verdiente die Uniqa vor Steuern 205,4 Millionen Euro. Im Jahr davor hatte sie mit einem Minus von 322,3 Millionen Euro den ersten Verlust in ihrer Firmengeschichte geschrieben - wegen hoher Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen. Nun soll es wieder eine Dividende geben, geplant sind 25 Cent pro Aktie. Die Prämieneinnahmen beliefen sich 2012 auf gut 5,5 Milliarden Euro (plus 0,2 Prozent). Leicht rückläufig waren sie nur in Österreich.