Zum Hauptinhalt springen

Statt sie "zu Tode zu sparen", IT doch besser auslagern

Von Monika Jonasch

Wirtschaft

Während internationale Studien dem heimischen Outsourcing- Markt nur moderates Wachstum prognostizieren, hat eine Studie im Auftrag von Siemens Österreich nun herausgefunden, dass in österreichischen Unternehmen noch nicht einmal die Hälfte des Potenzials bei der Auslagerung von Informationstechnologie (IT) ausgeschöpft wurde.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

IT-Outsourcing ist die Auslagerung von Teilen der IT bis hin zur externen Betreuung der gesamten IT eines Unternehmens. Dieser Bereich soll bis 2007 seinen Anteil am gesamten heimischen IT-Markt auf 30 bis 40% mehr als verdoppeln, prognostiziert eine Studie des Consulting-Unternehmens Pro Success, die am Mittwoch in Wien präsentiert wurde. Derzeit ist der heimische IT-Markt etwa 5 Mrd. Euro schwer, Outsourcing bestreitet davon 12 bis 15%.

Das nun prognostizierte Wachstumspotential entspricht auch jenem "Bauchgefühl", das laut Albert Felbauer, Geschäftsführer von Siemens Business Services (SBS) in Österreich, Auslöser für die Studie war. Internationale Prognosen sagten dem heimischen Outsourcing-Markt nämlich nur 7 bis 10% Wachstumspotential voraus.

"Outsourcing ist heute ein normaler Effekt der Restrukturierung in der Wirtschaft", erläutert Peter Ostermann von Pro Success. Die Möglichkeiten zu Kostensenkung sowie derKonzentration auf die Kernkompetenzen sind Auslöser für viele Outsourcing-Projekte. Außerdem seien die IT-Abteilungen in den 1990ern fast "zu Tode gespart" worden, so Ostermann. Damit gebe es bei Veränderungen in den Firmen, die IT-Strukturanpassungen erfordern, oft Kapazitätsengpässe. Emotionale Barrieren behindern aber viele Outsourcing-Projekte. Die Angst vor einer Abhängigkeit vom Dienstleister und dem Verlust des internen Ansprechpartners herrschen hier vor.

Siemens zeigt sich jedenfalls äußerst motiviert das nun konstatierte Potential auszuschöpfen. Immerhin will SBS in Österreich bis 2007 in diesem Bereich etwa 500 Mio. Euro umsetzen. "Wir müssen 20% billiger sein, als es die Firmen in Eigenbetreuung sein könnten. Außerdem werden wir zusätzlich Beratung anbieten," ist sich Felbauer sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Große Möglichkeiten ortet er bei Banken, Versicherungen und Telekomunternehmen. - "Outsourcing ist wie eine Ehe, man kann am Beginn einer Beziehung nicht alles voraussehen. Aber Vertrauen ist dabei eine Grundvoraussetzung", philosophiert er dann.