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Was waren das doch für Zeiten, als Maxim Podoprigora und Markus Rogan 2001 in Fukuoka zu Silber schwammen und dabei die ersten WM-Medaillen für Österreich holten. Danach kam Mirna Jukic, etwas später ihr Bruder Dinko; es waren wahrlich goldene Zeiten für Österreichs Schwimmer, die manch einen schon berauscht von einem Schwimm-Wunder schwadronieren ließen. Zwölf Jahre später ernüchtert der Blick in die Ergebnislisten von Barcelona: Am Montag schieden David Brandl und Caroline Reitshammer sang- und klanglos in ihren Vorläufen aus, für den weiteren WM-Verlauf wäre ein Semifinaleinzug schon das Höchste der Gefühle. Top-Ten-Plätze, wie sie Wasserspringer Constantin Blaha erreichte, sind wohl außer Reichweite, Medaillen sowieso. Dabei kann man den vier wackeren WM-Teilnehmern kaum einen Vorwurf machen. Bei den Rahmenbedingungen, die hierzulande herrschen, ist schon die Qualifikation eine Leistung; im Vergleich zur WM 2011 hat sich das Aufgebot ja auch um zwei Drittel reduziert. Nicht die mangelnde Spitze ist das Problem, sondern die mangelnde Dichte. Der Verband sollte sich fragen, warum es so wenige nach oben schaffen, anstatt sich einen Kleinkrieg mit renitenten (Ex-)Stars zu liefern. Denn vom vermeintlichen Wunder ist nichts geblieben - abgesehen vom Wundern darüber, wie man es dermaßen verabsäumen konnte, die Erfolge von einst nachhaltig zu nützen.