Der frühere steirische ÖVP-Landesrat und vormalige Vorstand des Energieversorgers EStAG, Gerhard Hirschmann, wird bei der steirischen Landtagswahl im Herbst mit einer eigenen Liste antreten. Um Hirschmann schart sich ein neunköpfiges Team.
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Mit demonstrativer Gelassenheit hat die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (ÖVP) die Kandidatur von Gerhard Hirschmann bei der nächsten Landtagswahl aufgenommen. Das sei "seine Entscheidung", in einer Demokratie könne jeder tun was er wolle, meinte Klasnic am Mittwoch nach dem ÖVP-Bundesparteivorstand in Wien. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sieht die steirische ÖVP "stark wie eh und je". Er wies entschieden zurück, dass die steirische ÖVP nun gespalten sei.
Hirschmann zu seinem Programm: "Erstens: Ich trete an. Zweitens: Wir treten gegen niemand anderen an, gegen keine Partei und gegen keine Person."
Zu Hirschmanns Team gehören regionale Bekanntheiten wie der frühere Grazer Wirtschaftsbundobmann und Messe-Präsident Peterheinz Gebell und der Jurist und Professor an der Grazer Karl-Franzens-Uni, Franz Marhold. Weiters auf der "Liste Hirschmann": Maria Marussig, Anja Goubier, Astrid Hofmann-Wellenhof, Heinz Glössl, Hans Finding, Ranko Popovic und Werner Edler-Muhr.
Meinungsforscher: Hirschmann schafft es
Die Meinungsforscher gehen davon aus, dass Gerhard Hirschmann den Einzug in den steirischen Landtag schaffen wird. Auf konkrete Zahlen, wie viele Stimmen er erreichen könnte, wollen sie sich vorerst aber nicht einlassen. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer, "Fessel"-Meinungsfoscher Peter Ulram und der Politologe Peter Filzmaier verwiesen am Mittwoch darauf, dass alle bisherigen Umfragen nicht aussagekräftig seien, weil Hirschmann da noch kein Kandidat gewesen sei.
Für Filzmaier ist der Einzug Hirschmanns "im gesicherten Bereich, wenn er das konsequent realisiert". Der Politikwissenschafter hält bis zu zehn Prozent Stimmenanteil für möglich. Die Schlüsselfrage ist für ihn nicht, ob er in den Landtag einzieht, sondern, ob er in ausreichender Stärke einzieht, um die Landeshauptmann-Frage beeinflussen zu können. Filzmaier spricht aber von einer "hochgradig unkalkulierbaren Situation". Alle bisherigen Umfragen über Hirschmann seien nur "Beauty-Contest" gewesen, auch Arnold Schwarzenegger hätte dabei ein gewisses Maß an Zustimmung bekommen.