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In Judenburg und Oberwölz wackeln 26 Arbeitsplätze – technisches Führungspersonal abgesprungen.
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Judenburg/Oberwölz. Das steirische Installationsunternehmen Jürgen Zeiringer ist erneut in die Insolvenz geschlittert. Nachdem 2009 ein Acht-Millionen-Euro-Konkurs mit einem Zwangsausgleich beendet werden konnte, musste der Einzelunternehmer diese Woche erneut den Weg zum Insolvenzgericht Leoben antreten. Laut AKV und KSV1870 hat Zeiringer ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt und will seinen Gläubigern 20 Prozent Quote anbieten.
"Bedingt durch beträchtliche innerbetriebliche Probleme verließen mehrere, langjährige Mitarbeiter, insbesondere auch das technische Führungspersonal, das Unternehmen", heißt es im Insolvenzantrag. Zeiringer versuchte "den Ausfall seiner Führungsmannschaft" laut eigenen Angaben "durch erhöhten persönlichen Einsatz zu kompensieren, was aufgrund der physischen Grenzen nur eine Zeit lang von Erfolg begleitet war". Erst vor zwei Monaten will er neue geeignete Fachkräfte gefunden haben. Doch die Personalfluktuation hatte zu einem Rückstau bei der Abwicklung der Bauprojekte geführt, wobei Zeiringer vor allem für Wohnbaugenossenschaften arbeitet. Die jährliche Betriebsleistung liegt bei rund fünf Millionen Euro.
Der Abwicklungsrückstau stellt laut Insolvenzantrag auch eine der wesentlichen Insolvenzursachen dar.
Laut Markus Graf vom AKV und René Jonke vom KSV1870 betragen die Passiva rund 5,95 Millionen Euro, davon entfallen 4,287 Millionen Euro auf Banken; mit 1,064 Millionen Euro steht Zeiringer bei seinen Lieferanten in der Kreide, 342.000 Euro schuldet der Installateur der Finanz und 144.000 Euro der Gebietskrankenkasse.
Der Buchwert der Aktiva wird mit 3,35 Millionen Euro beziffert, doch das freie Vermögen beträgt lediglich 150.000 Euro. Denn die Betriebsliegenschaft (Schätzwert: 2,4 Millionen Euro) ist von der Hausbank, der Raiffeisenbank Knittelfeld, mit 1,1 Millionen Euro belastet und die offenen Kundenforderungen (815.800 Euro) sind an die Hausbank zediert.
"Die Hausbank hat sämtliche Dispositionsmöglichkeiten über die zwischenzeitigen Eingänge auf den Kundenkonten gesperrt", heißt es im Insolvenzantrag weiter. "Der Fortbetrieb ist extrem gefährdet, weil die Antragstellerin über keinerlei Mittel verfügt, um Material einzukaufen." Eine Freigabe von Mitteln vom Zessionskonto soll mit Insolvenzeröffnung erfolgen, um Projekte fertigstellen zu können.