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Es ist ja nicht so, dass Sebastian Vettel einen Bankraub begangen hätte. Den Sieg beim Grand Prix von Malaysia, wo er sich trotz Verbots am führenden Boliden von Mark Webber vorbeischummelte, hat er dennoch gestohlen. So sieht es zumindest sein Kollege und auch das Team von Red Bull. Aber ist es wirklich so?
Nun ist nicht zu leugnen, dass dem Phänomen der Stallorder ein strenger Geruch anhaftet, wo es nicht mehr um den Sport und das athletische Können geht, sondern um Politik, Kalkül und Macht. Dabei hat das Match zwischen Fahrer-Ego und Teamraison in vielen Teams Tradition. Ob nun Vettel, Michael Schumacher oder Fernando Alonso - die Liste der notorischen Sünder und deren Ausreden ist lang. Ebenso die Gesichter jener Fahrer, die sich das nicht trauen, wie das Beispiel von Nico Rosberg, der in Sepang seinen Kollegen Lewis Hamilton nicht passieren durfte, beweist.
Behauptungen wie jene von Didi Mateschitz, wonach es bei Red Bull keine Stallorders gebe, sind da entbehrlich. Denn tatsächlich liegt das Problem woanders: bei der fehlenden Kommunikation. Denn wenn schon die Piloten die Befehle per Funk nicht verstehen können, wie soll das dann erst der Zuschauer? In Ausnahmen, wenn es zum Beispiel kurz vor Saisonende um Punkte für den Weltmeistertitel geht, ist das ja noch erklärlich. Aber gleich beim zweiten Rennen so ein Theater aufzuführen, erzeugt nur Frust.