Mit starken Worten und bekannten Metaphern haben Politiker die Anschläge in Ägypten kommentiert. Die verbotene Moslem-Bruderschaft verurteilte das Verbrechen, weil es gegen islamische werte verstoße.
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Der Tourismusminister Ägyptens, Ahmed al Maghrabi, erklärte im TV-Sender Nile News Channel, die Anschläge sollten die Menschen von Reisen nach Ägypten abhalten, doch würde das den Terroristen nicht gelingen.
Die verbotene Moslem-Bruderschaft in Ägypten hat die Terroranschläge von Sharm el-Sheikh verurteilt. Derartige Attentate verstießen "gegen die Werte des Islam", erklärte der Führer der Bruderschaft, Mahdi Akef, am Samstag. Zudem spielten solche Verbrechen, die darauf angelegt seien, das Land aus dem Gleichgewicht zu bringen, "den Amerikanern und Zionisten" in die Hände.
Die Moslem-Brüder sind die wichtigsten Vertreter des radikalen Islam in Ägypten.
USA: Verurteilung
Die amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice verurteilte die Anschläge in scharfen Worten und erklärte: "Unsere Gedanken und Gebete gelten den Familien und den unschuldigen Opfern aus vielen Nationen, denen bei diesem sinnlosen Angriff Leid geschah". Rice befindet sich zur Zeit in Jerusalem. Für heute war ein Treffen mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas geplant.
Irak: "Krebsgeschwür Terrorismus"
"Wir wünschen den ägyptischen Streitkräften Erfolg bei der Bekämpfung des Krebsgeschwürs Terrorismus, das den Frieden der gesamten Welt bedroht", hieß es in einer Stellungnahme, die das Büro des irakischen Ministerpräsidenten Ibrahim al-Jaafari veröffentlichte. "Alle Regierungen und verantwortungsbewussten Menschen in der Welt sollten den Terrorismus verurteilen und zusammenstehen, um ihn zu bekämpfen."
EU: Solidarität
EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso hat Entsetzen und Abscheu über die Terroranschläge im ägyptischen Badeort Sharm el-Sheikh zum Ausdruck gebracht. In einer am Samstag in Brüssel verbreiteten Erklärung bot er zugleich den ägyptischen Behörden Hilfe der Europäischen Union an. Barroso sprach von einer feigen Tat und bekundete seine Solidarität mit den Opfern und deren Familien, dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak und dem ägyptischen Volk.
Deutschland: Werte verteidigen
Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler schreibt in "Bild am Sonntag" über den Terror:"Er richtet sich gegen Freiheit, Frieden und Toleranz. Diese Werte entschlossen zu verteidigen, bleibt Aufgabe der Staatengemeinschaft."
In derselben Zeitung warnt Außenminister Joschka Fischer nach den Attentaten von London und Sharm el-Sheikh vor überzogenen Reaktionen. Gerade die Anschläge in London hätten gezeigt, dass "trotz aller Sicherheitsmaßnahmen in einer offenen Gesellschaft wie der unseren Attentate möglich sind... Es ist ja geradezu ein Ziel der Terroristen, uns in eine Hochsicherheitsgesellschaft zu bomben. Doch genau das dürfen wir nicht akzeptieren".
Als "hinterhältig und feige" verurteilte CDU-Chefin Angela Merkel die Terroranschläge. Erneut seien unschuldige Menschen die Opfer. Ihnen gelte ihr ganzes Mitgefühl, sagte Merkel am Samstag im mecklenburgischen Güstrow. Sie forderte zugleich ein entschiedenes Vorgehen: "Wir müssen uns wehrhaft gegen die Terroristen stellen und deutlich machen, dass es Werte wie Demokratie und Freiheit sind, für die wir kämpfen."
Österreich: Kampf gegen den Terror
Terror kann kein Mittel zur Lösung von Konflikten sein", erklärte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP). Er hielt fest, dass man sich durch die neuerlichen Anschläge nicht einschüchtern lassen werde. "Wir werden uns dem Terror nicht beugen und uns dem Kampf gegen den Terror gemeinsam stellen", so Schüssel.
Italien: Kriegserklärung
Italiens Senatspräsidenten Marcello Pera sagte, es sei dem Westen der Krieg erklärt worden.
Der italienische Außenministerin Gianfranco Fini brachte in einem Telegramm an seinen ägyptischen Amtskollegen Abul Gheit die Anteilnahme Italiens zum Ausdruck. Die italienische Regierung sei fest entschlossen, gegenüber der Bedrohung des Terrorismus nicht zurückzuweichen, der wieder einmal sein brutales und unmenschliches Antlitz gezeigt habe.
"Das Herz ist mir schwer angesichts der zerstörerischen Intensivierung der terroristischen Attentate, die von einem erbarmungslosen Willen, Tod zu verbreiten, gesteuert werden", schrieb der italienische Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi am Samstag in einem Telegramm an den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak.
Schweiz: Barbarei
Das Schweizer Außenministerium hat am Samstag die Anschlagsserie in Sharm el-Sheikh als "barbarischen Akt" verurteilt. Über eventuelle Schweizer Opfer lägen keine Informationen vor, erklärte Außenministeriumssprecher Ivo Sieber am Samstag in Bern. Das Ministerium rate aber den Bürgern ab, "bis zur Klärung der Lage" nach Sharm el-Sheikh zu reisen, fügte er hinzu.
Papst: Sinnloser Akt
Als "sinnlosen Akt" verurteilte Papst Benedikt XVI. die Attentate. Nach Angaben der Zeitung "Corriere della Sera" rief der Papst zugleich die Welt auf, auf den Weg der Gewalt zu verzichten. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich derartige Gewalttaten nicht wiederholen mögen, dass die Attentäter zu einem Maß an Menschlichkeit zurückkehrten. Bereits am Vortag hatte der Papst derartige Terrorakte als irrational und als Form eines furchtbaren Nihilismus bezeichnet.