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Stellungnahmen zum Opel-Deal

Von WZ Online

Wirtschaft

Die Entscheidung über den Verkauf von Opel an das Magna-Konsortium hat zahlreiche Stellungnahmen nach sich gezogen. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sprach von einem Ziel, das mit "Geduld und Zielstrebigkeit" erreicht worden sei.


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Politik

"Es hat sich gezeigt, dass sich Geduld und Zielstrebigkeit der Bundesregierung ausgezahlt haben. Das war kein einfacher Weg", sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Es ist jetzt möglich, dass Opel und General-Motors-Europa einen neuen Weg einschlagen."

SPD-Spitzenkandidat Frank-Walter Steinmeier begrüßte die Entscheidung für Magna: "Der Einsatz hat sich gelohnt", sagte er in Leipzig. "Ich freue mich jedenfalls heute, dass diejenigen, die für Insolvenz geworben haben und von mangelnder Systemrelevanz gesprochen haben, nicht die Oberhand gewonnen haben."

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg warnte allerdings: "Man muss vorsichtig sein, immer gleich von Rettung zu sprechen, aber es ist ein guter Moment heute für die Beschäftigten", sagte der CSU-Politiker, der anfangs eine Insolvenz von Opel nicht ausgeschlossen hatte.

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch sprach dagegen von einer "endgültigen Entscheidung". Im hessischen Rüsselsheim ist das Opel-Stammwerk, weitere Standorte sind Bochum, Eisenach und Kaiserslautern.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers mahnte, den geplanten Stellenabbau sozialverträglich ohne Kündigungen zu gestalten.

Die mögliche Schließung des Opelwerks in Antwerpen hat in Belgien zu vorsichtigen Reaktionen geführt. Die Regionalregierung von Flandern erklärte, sie sei weiter bereit, 300 Millionen Euro in die Erneuerung der Fabrik zu investieren, für weitere 200 Millionen Euro könne die Fabrik gekauft und wieder zurückvermietet werden. Diese Zusagen seien weiter gültig, aber natürlich nur, wenn es eine Zukunft für Antwerpen gebe, erklärte der flämische Ministerpräsident Kris Peeters.

Gewerkschaft

Opel könne nun gemeinsam mit GM und Magna an einem Zukunftsplan arbeiten, der die Stärke der Marke Opel und die Produkte in den Vordergrund stelle, erklärte der Betriebsratsvorsitzende des Konzerns, Klaus Franz, in Rüsselsheim.

Aucher der Bochumer Opel-Betriebsrat hat sich zufrieden über die GM-Entscheidung für Magna geäußert. "Wichtig für uns ist, dass die absurden Schließungspläne von General Motors vom Tisch sind", sagte der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel.

Der Magna-Plan bringe für Großbritannien einige Probleme, sagte Gewerkschaftsvertreter John Fetherston vom Vauxhall-Standortes Ellesmere Port. Magna plane, 830 der 2100 Stellen in der Fabrik im Nordwesten Englands zu streichen. Zudem sollten Renten-Vereinbarungen geändert werden. An dem Standort soll Ende des Monats die Produktion des neues Astra beginnen.

Österreich

Von positiven Auswirkungen des Opel-Kaufs durch Magna für das Flaggschiff des steirischen Autoclusters, Magna-Steyr, geht die regionale Politik aus. Der steirische Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) sagte, er erhoffe sich positive Auswirkungen für die Entwicklungsarbeit und auch die Fokussierung von Nischenproduktionen in Graz.

Seit Stellvertreter Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sieht ebenfalls positive Impulse: Auf den Wirtschaftsstandort Steiermark werde diese Lösung positiv ausstrahlen, denn Magna in Graz werde künftig noch stärker als innovatives Technologieunternehmen gesehen werden.

(APA, Reuters)