Mit "großer Gelassenheit" blickte ÖVP-Spitzenkandidatin Ursula Stenzel dem Wahlausgang entgegen. Nach der Stimmabgabe in der Volksschule Ober-St. Veit in Wien-Hietzing besuchte sie traditionsgemäß die Messe: "Gottes Segen kann nicht schaden."
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Bereits zum dritten Mal ist Stenzel Spitzenkandidatin bei einer EU-Wahl. 1996 holte sie ÖVP-Obmann Wolfgang Schüssel vom Küniglberg in die Politik - ein guter Griff, denn die bekannte ORF-Lady verschaffte damals der ÖVP einen Wahlsieg und wurde später sogar als Bundespräsidentschaftskandidatin gehandelt. Im Vergleich zu den bisherigen Urnengängen Stenzels war das Medieninteresse diesmal gering - wie auch die Wahlbeteiligung.
Stenzel, mittlerweile ein Politprofi, gab sich dennoch siegesgewiss und überhaupt nicht wahlkampfmüde. "Ihr macht der Wahlkampf einen Riesenspaß", bestätigte auch Pressesprecherin Angelika Mayrhofer-Battlogg. Während andere Wahlkämpfer zum Gespräch animiert werden müssten, gehe sie offen auf die Menschen zu und wisse mit allen ein Gespräch zu knüpfen, was vielleicht auch durch ihre journalistische Erfahrung begünstigt wird. Und diese Freude am Wahlkampf hat Stenzel auch bis zuletzt beibehalten: Noch am Samstag war sie bis Mitternacht unterwegs: u.a. in Wiener Neustadt, beim 12-Sterne-Fest der Hietzinger ÖVP und bei einer Gala der Ottakringer Wirtschaft im Schloss Wilhelminenberg.
Den Wahltag begann die ÖVP-Spitzenkandidatin mit einem Frühstück - Erdbeeren mit Buttermilch und Tee - mit ihrem Mann, Burgtheaterschauspieler Heinrich Schweiger, der sie auch diesmal zur Wahl begleitete. Anschließend ging man in die Kirche und danach zu einem Jazzbrunch mit Freunden an die Alte Donau. Am späten Nachmittag begann das Warten auf das Ergebnis in der ÖVP-Zentrale.