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Sternderl, Skipässe und Saisonniers

Von Monika Jonasch

Wirtschaft

Was ist ein 5-Sterne-Hotel in Österreich, wie viel darf ein Skipass kosten und hat das Land genug Saisonniers? Das sind die Fragen, die Hans Schenner, Obmann der Tourismussparte in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) derzeit bewegen. Er meinte gestern vor Journalisten: "Wer als Junger nicht anfängt Schi zu fahren, wird es später nicht mehr tun." Schenner fordert daher Gratis-Skipässe für Jugendliche bis 14 Jahre.


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Die Liftpreise steigen. Auch die Hoteliers werden ihre Zimmerpreise um inflationsbereinigte 2%, tatsächlich also um 4% erhöhen. Winterurlaub wird damit vor allem für Familien wieder einmal teurer. Kinder seien jedoch die "Gäste der Zukunft", warnte Schenner vor langfristigen Folgen. Er schließt sich mit seiner Forderung nach Gratis-Skipässen für Kinder dem Präsidenten des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), Peter Schröcksnadel an.

Im Hotelbereich beobachtet Schenner, "dass die Qualifikation nach oben geht". Einfache Betriebe verschwinden, entweder weil sie sich besser qualifizieren oder weil sie aufgeben. Gleichzeitig steige die Nachfrage nach 3- bis 4-Stern Häusern. Bei den 5-Sterne-Hotels sieht er allerdings Nachbesserungsbedarf. So hatten renommierte Betriebe wie das Hilton oder das Le Meridien in Wien auf eine Sterne-Kategorisierung verzichtet, weil sie gemäß der österreichischen Richtlinien keine fünf Sterne bekommen hätten. Schenner dazu: "Das heißt, dass wir an den Richtlinien arbeiten müssen, eine Arbeitsgruppe wurde bereits eingerichtet." Und die Wirtschaftskammer überlege, ob sie die Sternevergabe an eine Agentur auslagern soll. "Das würde eine Menge Druck wegnehmen", so der WKÖ-Tourismus-Obmann.

Mit dem stets hart umkämpften Saisonnier-Kontingent zeigt er sich überraschend zufrieden. Auch der Lehrlingsmarkt entwickle sich gut. 13.330 Lehrlinge, das ist ein Plus von 3,2%, sind heuer im heimischen Tourismus beschäftigt. "Da sind wir Marktführer", ist Schenner stolz. Vor allem bei den Köchen gibt es viel Nachwuchs (+14,2%). "Wir bieten hier eine sehr internationale Ausbildung an, und österreichische Tourismus-Fachkräfte findet man daher in der ganzen Welt. Unser Ziel ist es Lehre und Matura zu vereinen. 2007/08 wird die Zahl der Lehrlinge abnehmen. Nur wer dann eine ordentliche Ausbildung anbietet, wird keine Nachwuchssorgen haben", meint Schenner.