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Sternenhimmel im März

Von Hermann Mucke

Wissen
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© Hermann Mucke

Sonnenchronik: Die lichten Tage verlängern sich stark, von 1. mit 11 Stunden 1 bis 31. auf 12 Stunden 47 Minuten. Die Dämmerung dauert vom Sonnenuntergang bis zum Erscheinen der ersten Sterne 31 Minuten und bis zur fast vollen Nacht rund 1 Stunde 8 Minuten. Am 21. um 00.21 Uhr Mitteleuropäische Zeit (MEZ) steht die Sonne in der Tagundnachtgleichen-Tagesbahn, im Himmelsäquator, am Anfang des Tierkreiszwölftels Widder. Damit beginnt der astronomische Frühling.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg quert die helle Mitte des Schattens, den die Scheibe am Nordmast wirft, am 20. mittags den Schrägmast noch knapp über dessen Fuß und somit oberhalb der Querspange mit der Aufschrift "MÄR 20" und dem Widder-Symbol. Am 21. zieht sie aber bereits über den Nordweg, da haben wir bereits seit rund einem halben Tag Frühling. Dies zeigt den Kalenderfehler im Jahr 2011 an; wir sind im dritten Jahr des vierjährigen Schaltzyklus. Das Schaltjahr 2012 berichtigt das mit dem Schalttag 29. Februar.

Am Sonntag, dem 27., beginnt wieder die Sommerzeitperiode: Um 02.00 Uhr MEZ wird es 3h Mitteleuropäische Sommerzeit MESZ.

Mondchronik: Der Mond bietet uns am 1. eine schmale Sichel nahe Venus und am 3. zeigt sich seine feine Altlichtsichel tief in der ostsüdöstlichen Morgendämmerung. Tags darauf haben wir Neumond. In der Abenddämmerung des 6. steht die zarte Neulichtsichel nahe Jupiter im Westen. In Erdferne steht Mond in den Fischen und sein der Südpol liegt dann dank der perspektivischen Schwankung der Mondkugel, der Libration, randfern.

Auch am 7. ist der Mond noch nahe Jupiter und am 12. zieht er im Stier in höchster Himmelsbahn vom Aufgang bis zum Untergang. Der 13. bringt das Erste Viertel ebenfalls im Stier und tags darauf sorgt die Libration dafür, dass wir das kleine Mare Crisium randnah sehen. Am 19. tritt der Vollmond und die Erdnähe in der Jungfrau ein.

Am 20. finden wir den Mond nahe Saturn und die Libration ist schuld, dass der Nordpol randfern liegt. Den Fleck Grimaldi sehen wir am 25. möglichst nah am linken Mondrand stehen; dann zieht der Mond auch in niedrigster Bahn im Schlangenträger vom Aufgang bis zum Untergang über den Himmel. Das Letzte Viertel zeigt sich am 26. im Schützen und am 31. finden wir nochmals den Mond unweit Venus.

Planetenlauf: Merkur taucht am 8. tief in der Abenddämmerung im Westen in den Fischen auf und zeigt sich zwischen 14. und 24. günstig. Venus steht morgens tief bis tief in die Morgendämmerung nahe Ostsüdosten und geht vom Schützen durch den Steinbock bis in den Wassermann. Mars bleibt unsichtbar. Jupiter kann noch bis 23. tief in der westlichen Abenddämmerung gesehen werden. Er wandert vom Walfisch in die Fische. Saturn zeigt sich schon am späteren Abend; um 21h steht er vorerst horizontnah, später aber höher nahe Ostsüdosten in der Jungfrau.

Den Stand und Lauf der Sonne und der hellen Planeten zeigt der Tierkreiskalender 2011, Kartonblatt A4. Zusendeauftrag ist der Eingang von 2,50 Euro mit Adresse auf PSK 7270.125, BLZ 60000, Österreichischer Astronomischer Verein.

Sternbilderhimmel: Unsere Karte gilt für den 7. um 21h und für den 21. um 20h MEZ. Um sie mit dem Sternbilderhimmel vergleichen zu können, halten wir sie zur angegebenen Uhrzeit so über den Kopf, dass die Himmelrichtungen auf der Karte mit jenen in der Natur übereinstimmen. Weniger anstrengend ist es aber, sie so zu halten, dass die betrachtete Himmelsrichtung auf der Karte unten liegt. Das Kästchen mit S bezeichnet Saturn und die strichlierte Kreislinie deutet die Milchstraße an.

Zu bequemer Abendstunde zeigen sich noch die prächtigen Wintersterne. Die Hauptsterne der Sternbilder Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner und Großer Hund sowie Orion bilden ein großes Sechseck. Unter den drei Gürtelsternen des Orion sieht man im Fernglas ein Nebelfleckchen, wo sich heute noch Sterne aus Staub- und Gaswolken bilden - eine richtige "Sternenwiege". Im Rücken des Stiers fällt das Sterngrüppchen des Siebengestirns auf - lauter gleich alte, junge Sterne - gewissermaßen ein "Sternenkindergarten". Im Fernglas prächtig anzusehen!

Monatssternkarten und Sternbilderatlas mit Figuren von Richard Teschner finden sich im Begleitband "Himmelskunde im Freiluftplanetarium Wien", Zusendeauftrag ist der Eingang von 13,30 Euro mit Adresse auf PSK 93 053 136, BLZ 60000, Ö. Astronomischer Verein, Begleitband.

Freiluftplanetarium: Stadtlokal, Wien 1, Walfischgasse 12, 1. Stock, Festsaal, am 12., 16.30 bis 18.00 Uhr: Wochenend-Fachabend "Fenster in Vergangenheit und Zukunft - Astronomische Kurzkalender 2001-2051." Mit Kaffeepause und einem Kurzkalender-Exemplar gratis für jeden Gast (17.-, Astrovereinsmitglieder frei). Sterngarten in Wien 23, bei der Wotruba-Kirche, Sonntag, 20., 11.30 Uhr, Frühlings-Tagundnachtgleiche: Jahreszeiten und Tageszeiten sowie Tierkreiszone an der Armillarscheibe; bei Schönwetter Beobachtung von Mittagsdurchgang und Mittagshöhe der Sonne, Sonnenspektrum, Miniprojektion der Sonne und Polarisation des Himmelslichtes. Bei Schlechtwetter in der Wotruba-Kirche.

http://www.astronomisches-buero-wien.or.at/ Tel.01-889 35 41.