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Sonnenchronik: Die lichten Tage verkürzen sich weiter rasch, für Wien von 11 Stunden 42 am 1. auf 10 Stunden am 31. Am 23. um 20.30 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) erreicht die Sonne in Widerspiegelung des Erdumlaufes den Anfang des Tierkreiszwölftes Skorpion. Die bürgerliche Dämmerung, die vom Sonnenuntergang bis zum Erscheinen der ersten Sterne bei 6 Grad Sonnentiefe reicht, dauert 32 Minuten. Die nautische Dämmerung, bei deren Ende es mit Sonnentiefe 12 Grad fast ganz Nacht ist, verkürzt sich geringfügig auf 1 Stunde 8 Minuten.
Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg zieht die helle Mitte des von der Lochscheibe am Nordmast geworfenen Schattens über die Querspange am Schrägmast, welche die Aufschrift 23 Okt. und das Skorpionsymbol trägt. Für das ganze Jahr ist die Uhrzeit des Überganges der hellen Schattenmitte über die Mittellinie des Nordweges an einer Tafel am Nordpfeiler von 4 zu 4 Tagen angeschrieben. Bei Sonnenschein täglich ein Zeitsignal auf die Zeitminute! Näheres im Begleitband zum Freiluftplanetarium, Zusendeauftrag ist der Eingang von 13,30 Euro auf PSK 93 053 136, BLZ 60000.
Am Sonntag dem 30. endet die Sommerzeitperiode. Aus 3 Uhr MESZ wird dann wieder 2 Uhr Mitteleuropäische Zeit.
Mondchronik: Die zunehmende Mondsichel steht am Abend des 1. niedrig im Südwesten und am 2. zieht der Mond im Schlangenträger in niedrigster Himmelsbahn vom Aufgang bis zum Untergang. Tags darauf können wir das kleine Mare Crisium recht fern vom rechten oberen Mondrand sehen. Das bewirkt die perspektivische Schwankung des Anblicks der Mondscheibe, die Libration.
Am 4. tritt das Erste Viertel im Schützen ein und am 9. sorgt wieder die Libration für einen möglichst randfern stehenden Mondsüdpol. Der Vollmond tritt am 12. in den Fischen in Erdferne ein und am 13. und 14. finden wir den Mond nahe Jupiter. Im Stier zieht er am 17. in höchster Bahn vom Aufgang bis zum Untergang über den Himmel und am 20. finden wir ihn im Krebs im Letzten Viertel; dabei steht zufolge der Libration der Fleck Grimaldi am linken Mondrand möglichst weit neben dem Rand der Mondscheibe; dies tut am 22. auch aus gleichem Grund der Mondnordpol. Dann finden wir ihn auch bei Mars. Am 25. können wir die zarte Altlichtsichel tief in der Morgendämmerung im Ostsüdosten aufspüren; es ist die letzte sichtbare Mondphase vor dem Neumond am 26., der in Erdnähe in der Jungfrau stattfindet. Als feine Neulichtsichel erscheint der Mond am 28. wieder tief in der südwestlichen Abenddämmerung und zum zweiten Mal im Oktober zieht er am 29. im Schlangenträger wieder in niedrigster Himmelsbahn vom Aufgang bis zum Untergang.
Planetenlauf: Merkur bleibt im Strahlenkranz der Sonne unsichtbar. Venus können wir ab 15. tief in der Abenddämmerung im Westsüdwesten aufsuchen; sie zieht von der Jungfrau in die Waage. Mars steht um 2 Uhr MESZ beziehungsweise 1 Uhr MEZ niedrig zwischen Ostnordosten und Osten. Er wechselt vom Krebs in den Löwen. Jupiter strahlt ab 20 Uhr MESZ ist 19 Uhr MEZ vorerst niedrig, aber später hoch zwischen Osten und Ostsüdosten aus dem Widder. Er ist nun der Abendplanet geworden und erfreut schon im ruhig gehaltenen Fernglas ab etwa 6facher Vergrößerung mit dem allabendlich anderem Stand seiner vier großen Monde. Im Österreichischen Himmelskalender finden wir alle Angaben zu deren Stand und zu ihren Erscheinungen. Einige Reststücke sind noch erhältlich (Zusendeauftrag ist der Eingang von 6 Euro). Saturn taucht ab 28. tief in der Morgendämmerung zwischen Osten und Ostsüdosten in der Jungfrau auf.
Sternenbilderhimmel: Unsere Karte gilt für den 7. um 21.45 Uhr und für den 21. um 20.50 Uhr MESZ. Wir können sie mit dem Himmel vergleichen und müssen sie dazu so drehen, dass die Himmelsrichtung, in die wir schauen, auf der Karte unten liegt. Das Kästchen mit J bezeichnet Jupiter und die strichlierte Kreislinie deutet den Zug der Milchstraße an.
Am Sternbilderhimmel ist es nun deutlich Herbst geworden. Das Große Norddreieck - strichliert eingetragen - ist in den Südwesten gerückt, und tief im Nordosten ist schon der Fuhrmann mit Kapella heraufgestiegen.
Niedrig im Süden leuchtet Fomalhaut, der Hauptstern des südlichen Fisches. Nach alter Überlieferung ist er einer der vier altpersischen Königssterne, die nahe beim Tierkreisband stehen. Die drei anderen sind Aldebaran im Stier, den wir jetzt tief zwischen Ostnordosten und Osten finden und die derzeit am Taghimmel unsichtbar im Himmelsblau stehenden Regulus im Löwen und Antares im Skorpion. Der hohe Osten bis Südosten zeigt uns jetzt die "Fünfsternreihe", die aus den Hauptsternen von Perseus, Andromeda und Pegasus besteht und in dunkler Nacht zwei Fernglas-Objekte bietet. Sie beginnt unter dem "Himmels-W" der Kassiopeia, wo sich ein Doppelwölkchen in der Schwertfaust des Perseus sehen lässt - Sternhaufen in unserer Milchstraße in 8000 Lichtjahren Entfernung.
Weiter zieht sie über die Andromeda bis ins Pegasus-Quadrat. Über dem Körpermittenstern der Andromeda schimmert ein schwaches Wölkchen - eine andere Milchstraße, größer als unsere, 2,5 Millionen Lichtjahre fern!
Freiluftplanetarium: Sterngarten Georgenberg, Wien 23, bei der Wotruba-Kirche, 8. Oktober 20 Uhr: Mond, Jupiter, Herbststernbilder und besondere Sterne. Bitte Taschenlampe und Fernglas mitnehmen. Bei Schlechtwetter in der Wotruba-Kirche. Stadtlokal, Wien 1, Walfischg. 12, Festsaal, 15. Oktober, 19 Uhr: Neues von der Herschel-Sonde - Mira und andere wunderbare Sterne (F. Kerschbaum, Leiter der Univ.-Sternwarte). Teilnahmen frei, Spenden erbeten.
Näheres: www.astronomisches-buero-wien.or.at; Tel. 01/889 35 41.
Näheres: www.astronomisches-buero-wien.or.at; Tel. 01/889 35 41.