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Sonnenchronik: Immer rascher verkürzt sich die Dauer der Lichten Tage, vom 1. mit 11 Stunden 42 bis 31. auf exakt 10 Stunden. Die Sonne hat in Widerspiegelung des Erdumlaufs am 23. um 18.40 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit im Tierkreis 210 Grade Abstand vom Frühlingspunkt und damit den Anfang des Tierkreiszwölftels Skorpion erreicht.
Ab Sonnenuntergang endet die Bürgerliche Dämmerung bei 6 Graden Sonnentiefe nach 31 Minuten; dann erscheinen die ersten Sterne und die Nautische Dämmerung ist 1 Stunde 8 Minuten später zu Ende. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne 12 Grade unter dem Horizont und es ist fast ganz Nacht geworden.
Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg bei der Wotrubakirche in Wien 23 zieht die helle Mitte des Schattens, den die Lochscheibe am Nordmast auf den Nordweg wirft, am 23. über die Querspange mit der Aufschrift 23.Okt und dem Skorpionsymbol.
Am 25. Oktober endet die Sommerzeitperiode - um 3 Uhr MESZ wird es wieder 2 Uhr MEZ.
Mondchronik: Am Abend des 1. zeigt sich ein deutlich unrunder Mond. Am 4. können wir den Mondnordpol so randfern als möglich sehen, was der Libration, der perspektivischen Schwankung der dunklen Mareflecken gegen den Scheibenrand, zuzuschreiben ist. Außerdem zieht er in den Zwillingen in höchster Bahn vom Auf- bis zum Untergang. Tags darauf ist es wieder die Libration, die es bedingt, dass der Fleck Grimaldi besonders nah am linken Mondrand steht. Am 8. und 9. steht der Mond nahe bei der Venus, am 9. und 10. bei Mars und am 10. unweit Jupiter. Der 11. bringt tief in der Morgendämmerung in der Jungfrau nahe Osten die zarte Altlichtsichel in Erdferne bei Merkur. Das ist die letzte sichtbare Mondphase vor dem Neumond am 13. Tief in der Abenddämmerung zeigt sich tags darauf die feine Neulichtsichel im Westsüdwesten. Nahe Saturn steht der Mond am 16. und am 18. zeigt sich wegen der Libration der Mondsüdpol am weitesten randfern. In niedrigster Himmelsbahn zieht der Mond im Schützen vom Auf- bis zum Untergang. Der 19. bringt ein besonders randnahes Mare Crisium und der 20. das erste Viertel im Schützen.
Nun steht der Mond abends unweit Süden recht tief und ist besonders bequem im Fernglas zu beobachten. Man kann sich etwa im Freiluftplanetarium auf die südliche Horizontbrüstung aufstützen und anhand einer Mondkarte die großen Ringgebirge nahe der Schattengrenze ansehen. Obwohl sie flach sind, werfen ihre Randgebirge lange, schwarze Schatten und täuschen große Tiefe vor. Eine kleine Mondkarte findet sich auf der hinteren Umschlagseite meines Begleitbandes "Himmelskunde im Freiluftplanetarium Wien" zum Sterngarten. Diese schmale Broschüre kann man nach Zahlung von 13,30 Euro auf Konto AT 946 93 053 136 samt Zusendeadresse beziehen. Sie enthält alles, was zur Himmelsbeobachtung im Sterngarten nötig ist, unter anderem Monats-Sternbilderkarten und einen Atlas mit den prächtigen Sternbildern von Richard Teschner. Es ist die vierte Auflage des bekannten "Atlas der Sternbilder" meines verehrten Lehrers Oswald Thomas (1882-1963).
Am 26. durchläuft der Mond seine Erdnähe in den Fischen, am 27. haben wir Vollmond im Walfisch, zwei Tage später gibt es eine interessante Himmelserscheinung - die Bedeckung Aldebarans, des Hauptsterns im Sternbild Stier. Am 29. verschwindet in den Abendstunden um 22.52 Uhr dieser Stern erster Größe für Wien am linken unteren hellen Mondrand. Er erscheint wieder am 30. um 0.01 Uhr am rechten, dunklen Mondrand. Für Innsbruck findet dies ab 22.46 Uhr statt. Der Mond steht dabei hoch zwischen Ostsüdosten und Südosten. Das letzte Mondereignis im Oktober ist der Weg des Mondes in höchster Himmelsbahn vom Auf- bis zum Untergang.
Planetenlauf: Merkur erscheint niedrig in der Morgendämmerung am 8. in der Jungfrau nahe Osten und steigt gegen Monatsende bis nahe Ostsüdosten. Am besten ist er um den 19. zu sehen. Venus steht morgens hoch zwischen Osten und Ostnordosten im Löwen. Am 27. finden wir sie eindrucksvoll bei Jupiter. Mars finden wir ebenfalls nahe Osten bis Ostsüdosten und gegen Monatsende hoch nahe Ostsüdosten im Löwen. Seine Begegnung mit Jupiter am 17. ist hübsch anzusehen, der morgens im Osten, später im Südosten steht. Die schon erwähnte Begegnung mit Venus am 27. vereint die beiden hellsten Planeten. Saturn zeigt sich immer noch niedrig bis tief zwischen Südwesten und Westsüdwesten in Waage und Skorpion.
Sternbilderhimmel: Unsere Karte gilt für den 1. um 22.12 und für den 24. um 20.41 Uhr. Sie ist so über den Kopf zu halten, dass die Himmelsrichtungen auf ihr mit jenen in der Natur übereinstimmen. Der kleine Kreis mit S bedeutet Saturn und die strichlierte Linie deutet den Zug der Milchstraße an. Hoch im Südwesten steht das Große Norddreieck und niedrig zwischen Nordosten und Osten ist schon der Fuhrmann mit dem Stier zu sehen. Tief im Süden zeigt sich der Südliche Fisch und die Fünfsternreihe zieht sich hoch von Osten bis Süden.
Freiluftplanetarium: Im Sterngarten bei der Wotrubakirche in Wien 23 am Samstag, 10. Oktober, 21 Uhr Sternabend mit einem Schatzkästchen am Herbsthimmel (Franz Vrabec). Taschenlampe und Fernglas mitnehmen. Teilnahme frei! Im Stadtlokal, Wien I, Walfischgasse 12: Samstag, 17. Oktober, 19 Uhr: Das Supernova-Phänomen (Karin Poljanc). Teilnahme frei, Spenden erbeten.