Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 10 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Sonnenchronik: Die Lichten Tage verlängern sich vom 1. mit 15 Stunden 49 bis zum 21. mit 16 Stunden 5 Minuten, dem Anfang des astronomischen Sommers, wenn die Sonne um 12.51 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit in ihre höchste Tagesbahn im Jahr tritt und am Anfang des Tierkreiszwölftels Krebs steht. Von da bis zum 30. verkürzen sich die Lichten Tage bis 16 Stunden 2 Minuten. Bei 6 Grad Sonnentiefe endet die Bürgerliche Dämmerung mit dem Erscheinen der ersten Sterne und dauert ab Sonnenuntergang 41 Minuten. Die Nautische Dämmerung endet bei 12 Graden Sonnentiefe und verlängert sich von 1 Stunde 35 auf 1 Stunde 40 Minuten ab Sonnenuntergang. Dann sind die meisten Sterne für das freie Auge sichtbar geworden und es ist "fast ganz Nacht".
Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg zieht am Mittag des 21. die helle Mitte des von der Lochscheibe am Nordmast geworfenen Schattens über die Querspange am Schrägmast, auf der das Krebs-Symbol und JUN 21 steht. Gesehen von der Himmelsmitte in der Spitzenplattform, zieht die Sonne von der nordöstlichen Sonnensäule über die höchste Tafel am Südmast bis zur Sonnensäule im Nordwesten.
Mondchronik: Am Abend des 1. zeigt sich der Mond als schmale Sichel bei Jupiter und die Libration (die perspektivische Schwankung des Mondkörpers) hat den Mondnordpol in möglichst randferne Lage gerückt. Seine Erdferne durchläuft der Mond am 3. im Krebs und das Erste Viertel tritt am 5. im Löwen ein. Unweit Mars steht der Mond am 7. und am 10. zeigt er sich bei Saturn. Der Vollmond im Schlangenträger fällt auf den 13., der in niedrigster Tagesbahn vom Aufgang bis zum Untergang über den Himmel zieht. Im Schützen durchläuft der Mond seine Erdnähe am 15. Die Libration lässt den Mondsüdpol in möglichst randferner Lage erscheinen. Das Letzte Viertel tritt am 19. in den Fischen ein. Bei Venus finden wir ihn am 24. und 25. und tief
in der ostnordöstlichen Morgendämmerung zeigt sich auch am 25. die feine Altlichtsichel als letzte sichtbare Mondphase vor dem Neumond am 27. Die zarte Neulichtsichel können wir abends tief in der westnordwestlichen Dämmerung des 29. erspähen und mit librationsbedingt randfernem Nordpol zeigt sich der in Erdferne im Krebs stehende Mond am 30.
Planetenlauf: Merkur ist bis 1. tief in der Abenddämmerung zwischen Westnordwesten und Nordwesten in den Zwillingen zu sehen. Venus wechselt morgens im Ostnordosten vom Widder in den Stier. Mars leuchtet um Mitternacht vorerst hoch, später schon niedrig zwischen Südwesten und Westsüdwesten aus der Jungfrau. Jupiter kann noch bis 27. gesehen werden. Er steht zunächst noch niedrig bis später tief im Westnordwesten in den Zwillingen. Damit endet auch die Sichtbarkeit seiner vier Galilei’schen Jupitermonde. Saturn finden wir um Mitternacht zwischen Süden und Südosten in der Waage. Wir können aber noch den größten Saturnmond Titan verfolgen: Diesen finden wir am 2. und 18. am weitesten östlich und am 10. und 26. westlich des Ringplaneten, im Abstand von etwa einem Zehntel Vollmonddurchmesser. Zu den größten Monden der beiden großen Planeten gibt es Einzelheiten im Österreichischen Himmelskalender, Zusendeauftrag ist der Eingang von 14 Euroauf Konto IBAN AT 616 0000 0000 790 7948, BIC OPSKATWW.
Sternbilderhimmel: Unsere Karte gilt für den 6. Juni um 23.53 Uhr und für den 30. um 22.19 Uhr MESZ. Die Kästchen mit M und S markieren Mars und Saturn, Jupiter ist zum Kartenzeitpunkt schon untergegangen. Der strichlierte Kreisbogen zeigt die Milchstraße. Zwischen Skorpion und Schütze liegt ihr Zentrum, zu dem wir von unserem Standort am Milchstraßenrand blicken. Wird die Karte so über den Kopf gehalten, dass ihre Himmelsrichtungen mit denen in der Natur übereinstimmen, gibt sie den ganzen Sternbilderhimmel wieder.
Nun ist das Große Sechseck um Orion verschwunden und auch der Löwe steht schon niedrig nahe Westen, gefolgt von der Jungfrau im Südwesten. Hoch im Südsüdwesten strahlt der orangefarbene Arkturus im Bärenhüter. Tief im Süden finden wir den roten Antares im Skorpion. Links daneben ist der Schütze emporgestiegen. Zwischen ihnen hebt sich die Milchstraße herauf, zieht weiter hinauf durch den Schwan und herab über die Kassiopeia und Perseus. In klaren Nächten ist sie besonders im Fernglas eindrucksvoll.
Freiluftplanetarium: Im Stadtlokal, Wien 1, Walfischgasse 12, spricht am Samstag, dem 14. Juni um 19 Uhr Wolfgang Vollmann über "Die Milchstraße, unsere Spiralgalaxie - Beobachtung des Aufbaus und Inhalts mit freiem Auge, Fernglas und Digitalkamera". Spenden werden erbeten.
Am Samstag, dem 21. um 12.30 Uhr findet der Sommersonnwend-Mittag im Sterngarten Georgenberg in Wien 23 statt. Die Tages- und Jahreszeiten werden an der Tierkreisscheibe erklärt und gezeigt. Wenn sie richtig eingestellt ist, wirft sie auf den Plattformboden einen strichförmigen Schatten und stellt für diesen Zeitpunkt "angreifbar" die Ebene des Tierkreises dar. Das ist für uns auf der Erde die wichtigste Ebene im Weltraum - die Ebene, in der die Erde um die Sonne zieht. Am Scheibenrand sind Sonne und Mond sowie Venus und Jupiter markiert. Damit wird ihre Lage am Taghimmel angezeigt. Bei Schönwetter wird auch der Mittagsdurchgang und die Mittagshöhe der Sommersonnwend-Sonne beobachtet.