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Die Abgabenquote soll von 42 auf 38 Prozent sinken. | Steuerzuckerl für Selbständige. | Wien. Eine deutliche Reduktion der Steuern verlangt die Kammer der Wirtschaftstreuhänder, die gestern, Mittwoch, in Wien ihre Vorschläge für die nächste Steuerreform präsentiert hat.
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In Summe sollen die Österreicher rund 9 Mrd. weniger Steuern zahlen. Das entspricht einer Senkung der Abgabenquote (Anteil von Steuern und Sozialabgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt, Anm.) von momentan 42 Prozent auf 38 Prozent. Beim Spitzensteuersatz empfiehlt die Kammer eine Senkung auf 40 Prozent.
Die steuerlichen Entlastungen seien für den Wirtschaftsstandort Österreich sehr wichtig. Die bestehenden Wettbewerbsvorteile könnten dadurch abgesichert werden, sagte der Präsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, Alfred Brogyanyi, am Mittwoch.
Derzeit liege Österreich mit seiner Abgabenquote immer noch um rund 1,5 Prozent über dem Durchschnitt der alten EU-Länder (EU-15). Um mit den neuen EU-Ländern mithalten zu können, seien Steuererleichterungen notwendig. Finanziert werden könnten die Maßnahmen unter anderem durch Vereinfachungen in der Verwaltung. Brogyanyi geht davon aus, dass die Bundesregierung einen Finanzierungsplan hat.
Mittlere und höhere Einkommen entlasten
Die Hälfte der Steuerreduktionen von rund 9 Mrd. Euro soll auf die Absenkung des Lohn- und Einkommensteuertarifes entfallen. Bis 2010 sollte es vor allem zu einer Entlastung der mittleren und höheren Einkommen kommen einerseits durch niedrigere Steuersätze, andererseits soll der Spitzensteuersatz von 50 Prozent erst ab 70.000 Euro einsetzen. Abgesehen von der Absenkung der Grenzsteuersätze auf 35, 40 und 45 Prozent soll die Sechstelbegünstigung - die auf 6 Prozent reduzierte Besteuerung des 13. und 14. Monatsgehalts der unselbstständigen Beschäftigten - auf die Selbständigen ausgeweitet werden. Österreich habe als Wirtschaftsstandort vor allem durch die letzte Steuerreform an Attraktivität gewonnen, so Brogyanyi.