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Steuern sprudeln extrem kräftig

Von Harald Waiglein

Wirtschaft

Aufkommen aus Körperschaftssteuer steigt um 42 Prozent. | Starkes Plus auch bei Lohnsteuer. | Verhaltenes Plus bei Umsatzsteuer. | Wien. Die gute Konjunktur, die dem Finanzminister bereits im letzten Jahr höhere Steuereinnahmen beschert hat als geplant, bleibt im Budget auch heuer spürbar.


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Insgesamt steigen die Steuereinnahmen im ersten Halbjahr um satte 7 Prozent. Besonders auffällig dabei sind die Unternehmen: Das Aufkommen aus der Körperschaftssteuer steigt bis Juli um mehr als 42 Prozent.

Schon im vergangenen Jahr hatte die Körperschaftssteuer um rund ein Viertel mehr eingebracht als im Budget-Voranschlag vorgesehen. Damals lag das Wirtschaftswachstum bei 3,1 Prozent. Heuer soll die Wirtschaft um 3,2 Prozent und damit noch ein wenig rascher wachsen als im Vorjahr. Die Steuereinnahmen belegen, dass es den heimischen Unternehmen so gut geht wie schon lange nicht mehr.

Was die Bedeutung für das Gesamtbudget betrifft, ist die Körperschaftssteuer allerdings nur ein kleiner Brocken. Die beiden wichtigsten Einnahmequellen für den Staat sind die Lohnsteuer und die Umsatzsteuer.

Auch bei der Lohnsteuer gibt es ein kräftiges Plus von fast acht Prozent. Hier wirkt sich offensichtlich der seit einigen Monaten anhaltende Rückgang der Arbeitslosigkeit aus. Je mehr Menschen beschäftigt sind, umso mehr müssen auch Lohnsteuer bezahlen.

Verbraucher sparsam

Der Zuwachs bei der Umsatzsteuer wirkt mit 3,6 Prozent dagegen fast ein wenig bescheiden. Aber auch das steht im Einklang mit den jüngsten Quartalszahlen zum heimischen Wirtschaftswachstum. Aus diesen geht hervor, dass die heimischen Konsumenten nach wie vor beim Geldausgeben zurückhaltend sind.

Kräftige Zuwächse gibt es heuer auch bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer: Im ersten Halbjahr nahm der Fiskus bereits 90 Mio. Euro ein - ein beachtliches Plus von mehr als 40 Prozent, noch dazu, wenn man bedenkt, dass die Steuer nach einem Entscheid des Verfassungsgerichtshofes Mitte nächsten Jahres auslaufen wird.

Die hohen Treibstoffpreise führen bisher nicht dazu, dass die Österreicher weniger Autofahren. Bis Juli steigen die Einnahmen aus der Mineralölsteuer (die eine reine Mengensteuer ist, Preiserhöhungen wirken sich also nicht aus, Anm.) um 0,4 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro.

Gestiegen sind in den letzten Jahren auch die Miet- und Pachteinnahmen, und zwar auf 1,15 Mrd. Euro. Die letzten Zahlen, die hier vorliegen, beziehen sich auf das Jahr 2004. Sollten diese Einnahmen, wie von Finanzminister Wilhelm Molterer angedacht, für die Bemessungsgrundlage der Krankenversicherung herangezogen werden, brächte das der Versicherung rund 90 Mio. Euro.