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Unterschiedlicher könnten die Meldungen nicht sein, die uns dieser Tage aus den großen Computerfirmen erreichen.
Während sich die Mitarbeiter von Microsoft mit eher bodenständigen Problemen herumschlagen, geht es bei Apple um nicht weniger als die Zukunft des Gründungsmythos.
Dort muss man sich in Kürze entscheiden, wie weit die Verherrlichung des Steve Jobs gehen soll oder darf. Eine amerikanische Firma hat jetzt nämlich eine Puppe im Angebot, die den Computervisionär darstellen soll. Dabei wurde sehr viel Wert auf Details gelegt: Der Spielzeug-Jobs hat nicht nur einen schwarzen Rollkragenpulli an, er hat sogar zwei Paar Socken zum Wechseln. Und einen Satz von drei Paar Händen mit verschiedenen Gesten. Mit einer Größe von 30 cm macht sich dieser Plastik-Steve auch ausgezeichnet in jeder rosa Barbie-Villa. Ein Sammlerstück für trauernde Fans solle die Actionfigur sein. Nun zittert die Herstellerfirma freilich vor dem Verdikt aus dem Hause Apple. Denn im Hort des kinkerlitzchenfreien Designs sieht man solche Späße naturgemäß nicht gern. Das mussten schon einige Hersteller im vergangenen Jahr einsehen, die ihre Jobs-Puppen nach einer Abmahnung wieder einziehen mussten. Die Vermarktung der eigenen Ikone will man sich verständlicherweise nicht abspenstig machen lassen.
Mitarbeiter von Microsoft wiederum wurden von der Geschäftsleitung kürzlich daran erinnert, dass man sich auf Betriebsfeiern nicht notwendigerweise besinnungslos saufen muss. Unter dem Motto: "Wollen Sie diesen Wodka wirklich noch leeren? Ja? Nein? Abbrechen?"