Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Côte d'Ivoire ist der weltweit größte Kakaoproduzent. Mit deutlich geringeren Mengen folgen Ghana, Indonesien, Nigeria, Brasilien, Kamerun und Ecuador. Kakaobohnen werden an den Waren-Terminbörsen von New York und London gehandelt.
Kakao ist Spekulationsgut. Immer wieder kaufen Spekulanten größere Mengen und legen sie auf Lager. Auch der Bürgerkrieg in Côte d'Ivoire beeinflusst die Situation an den Börsen. Ein- und Verkäufer überlegen, welche Folgen die Unruhen haben könnten - etwa ein Abschneiden der Transportwege. Die Preise klettern hinauf, ohne, dass die Bäuerinnen und Bauern etwas davon haben.
1972 vereinbarten kakao-produzierende und -konsumierende Länder das erste Internationale Kakaoabkommen, weitere folgten. Durch Exportquoten, Produktionsbeschränkungen und Ausgleichslager sollten die Preise am Weltmarkt stabil gehalten werden. Bei Schwankungen wurde gelagerter Kakao - das Lager wurde von den Mitgliedsländern finanziert - an- oder verkauft. Doch die Vereinbarungen hielten mehr schlecht als recht. 1993 waren auch keine Puffervorräte mehr vorgesehen, und das 2001 unterzeichnete Abkommen enthält keine Regelungen zur Preisstabilisierungen mehr.
Heute kontrollieren fünf Unternehmen 80% des weltweiten Handels, fünf Gesellschaften verarbeiten 70% des Kakaos und sechs multinationale Konzerne (wie Nestlé, Mars und Philip Morris/Kraft Jacobs Suchard u.a. mit Milka) halten 80% des Schokoladenmarktes .