Eine Lösung in Sachen Temelín sei nicht mit einem Veto zu erreichen, sondern nur innerhalb der EU, sind sich die Mitglieder des Personenkomitees "Veto - Nein danke" einig, die am Dienstag scharfe Kritik gegenüber dem ihrer Ansicht nach "Anti-Europa-Volksbegehren" der FPÖ zum Ausdruck brachten. Gleichzeitig erhoben die sehr prominenten Vertreter des Komitees ihre "Stimmen für Europa".
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Die Liste der Unterstützer ist prominent bestückt und reicht durch alle Lager: Vom Pensionisten-Chef Karl Blecha (S) bis EU-Koordinator Erhard Busek (V), den Arbeitgeber-Vertretern Christoph Leitl (Wirtschaftskammer) und Peter Mitterbauer (Industriellenvereinigung) bis Gewerkschafts-Chef Hans Sallmutter, der Sportlerin Steffi Graf bis zum Schauspieler Fritz Muliar.
Eine Unterschrift für das Temelín-Volksbegehren bedeute ein Veto gegen den EU-Beitritt Tschechiens und gegen die Erweiterung, ist sich die Prominenz einig. Sowohl Sallmutter als auch der der FPÖ-nahe stehende Industrie-Vizepräsident Veit Sorger legten ein Bekenntnis zur EU-Erweiterung ab. Der GPA-Chef erneuerte in diesem Zusammenhang auch die langjährige Forderung der Gewerkschaft nach einem europäischen Weißbuch über die soziale Situation in den Beitrittsstaaten.
Sorger nannte die Vorteile für die Industrie, die "vor unserer Haustür liegenden Märkte" sowie die breite, erfolgreiche Investitionstätigkeit vor allem in Tschechien.
Die Vernünftigen aller Lager sollten sich zusammentun und verhindern, "dass die FPÖ wieder einmal ausgrenzen will", betonte die Autorin Eva Rossmann. Es gehe darum, "überall Grenzen zu überwinden und mehr Demokratie zu schaffen".
Sehr klare Worte fand Muliar: Er sei gegen sämtliche Atomkraftwerke, aber "nicht auf diese Weise". Wenn für das Volksbegehren mit "Wir wollen leben" geworben werde, könne man nur sagen "leben wollen wir alle ... aber so gehts nicht, man soll uns nicht für deppert verkaufen".
Infos über die Initiative "Stimmen für Europa - Veto-Nein danke" gibt es im Internet auf der Homepage http://www.vetoneindanke.at