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Der ehemalige SPÖ-Klubchef Josef Cap soll ruhig gut verdienen. Er ist seit 30 Jahren ein führender Kopf in der größten Partei. In der Wirtschaft verdienen Geschäftsführer rund 300.000, Bereichsleiter 177.000 Euro (Kienbaum Consultance). Cap wird 200.000, monatlich 14.000 Euro erhalten. Wer will ihm das neiden?
Vertreter der Generation Praktikum zum Beispiel, die ihr ganzes Leben gehaltsmäßig Achterbahn fahren und es zwangsläufig nicht als Naturgesetz ansehen, dass Löhne nur steigen. Für Politiker der SPÖ, die Vertreter der Generation Praktikum sein will, gelten solche Naturgesetze offenbar noch. Als einfacher Abgeordneter würden Cap "nur" 8300 Euro monatlich zustehen. Die Differenz gleicht das steuerfinanzierte Renner-Institut nun aus - über einen eigens geschaffenen Job.
"Stimmt es, dass Du mehr verdienst als der Bundeskanzler?" Mit diesem Vorwurf an den burgenländischen Landeshauptmann Theodor Kery begann 1982 der Aufstieg des Revoluzzers und Vorsitzenden der Sozialistischen Jugend (SJ), Josef Cap. Es ging um 95.000 Schilling. Seine 14.000 Euro will nun sein Nach-Nachfolger, SJ-Chef Wofgang Moitzi, nicht so einfach hinnehmen. "Gehen Sie davon aus, dass ich das beim SPÖ-Bundesvorstand in zwei Wochen zur Sprache bringe und wir das dort behandeln. Ich bin außerdem der Ansicht, dass darüber im Renner-Institut abgestimmt werden muss", sagt er zur "Wiener Zeitung". Die "Stimmt das?"-Frage kommt nach 30 Jahren als Bumerang retour.