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Stofftiere, die gefährlich sind

Von WZ-Korrespondent Wolfgang Tucek

Europaarchiv

EU warnt erneut vor Spielwaren. | Mehr als die Hälfte der Produkte kommt aus China. | Brüssel. Die Produktsicherheit hat sich Konsumentenschutzkommissarin Megelena Kuneva auf die Fahnen geheftet. Vor allem Gefahren für Kinder will sie vermeiden. Denn Spielzeug kann gefährlich sein: Der liebe Stoffhund verliert Plastikfasern, die ungesunderweise eingeatmet und verschluckt werden können. Seine Augen und seine Nase halten auch nicht lange im Hundegesicht und werden zu leicht verspeisbaren Kleinteilen. Noch schlimmer ist es mit Spielzeug, das Magneten in leicht zu verschluckenden Größen verliert, wie etwa die kleine bunte Eisenbahn.


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Vor allem wenn mehrere Magneten oder ein Metallgegenstand zum Magneten dazu verschluckt werden, kann das wegen der gegenseitigen Anziehung der Objekte bei den Kleinen zu schweren inneren Verletzungen führen.

Das sind nur zwei der 1605 gefährlichen Produkte, die die EU-Kommission letztes Jahr in den Mitgliedsstaaten identifizieren konnte. 53 Prozent mehr Warnmeldungen als noch 2006 waren im eigens dafür geschaffenen EU-Schnellwarnsystem für gefährliche Konsumgüter Rapex eingegangen. Mit 31 Prozent kommen die meisten der gemeldeten Produkte aus der Spielzeugbranche, gefolgt von elektrischen Geräten mit 19 und Kraftfahrzeugen mit 14 Prozent.

Bei 1355 der Produkte stellten die Experten ein ernstes Risiko fest, darunter fallen auch die spektakulären Rückrufaktionen von der bleihältigen Zahnpasta bis zur giftigen Barbie-Puppe. Mehr als die Hälfte der gefährlichen Waren kam wieder einmal aus China, obwohl Kuneva auf deutliche Fortschritte bei der Kooperation mit den Behörden aus dem Reich der Mitte verweist. Diese hatten sich ein Herz gefasst und im Vorjahr mehr als 3500 Betriebe mit Exportlizenz geprüft; die Endkontrollsysteme für die Produkte wurden verschärft.

Exportlizenz verloren

Mehr als 700 chinesische Hersteller verloren im Zuge der Prüfungen ihre Exportlizenz wegen zu laxer Sicherheitsstandards. Auch den Anstieg der Meldungen durch die nationalen Behörden sieht Kuneva als Erfolg: Immer mehr Produkte könnten vom Markt genommen werden, bevor sie den Verbrauchern - vor allem den Kindern - Schaden zufügen können.